Seit Mai 1976 wurde der Ford Fiesta gebaut, nun endet die erfolgreiche Ära des Kleinwagens. Der Autobauer bekennt sich zur E-Mobilität und stellt die Produktion des Fiesta im Juni 2023 ein. Bereits im Frühjahr 2023 werden Ford S-Max und Ford Galaxy vom Markt verschwinden. Allerdings folgen drei neue Elektroautos, die schon ab 2024 erhältlich sind.

Nach 47 Jahren wird die glorreiche Geschichte des Ford Fiesta (inklusive Fiesta ST) enden. Der Kleinwagen wurde in acht Generationen gebaut, erlebte Höhepunkte, aber auch Tiefschläge. „Wir verabschieden uns von einem Kleinwagen, der eine ganze Ära geprägt hat“, schreibt Ford. „Danke für die unvergessliche gemeinsame Zeit.“

Bis Ende Juli 2023 wird der Fiesta nur noch als Fünftürer gebaut, dann ist Schluss. Vorzeitig. Denn eigentlich sollte der Kleinwagen bis 2024 gebaut werden, doch der zügige Wandel der Elektromobilität und ein Rückgang der Nachfrage zwingen den deutsch-amerikanischen Autohersteller zum Handeln.

Die Entscheidung über das vorzeitige Produktionsende hat vor allem Auswirkungen auf das Kölner Stammwerk, wo der Kleinwagen gebaut wird. Künftig ist nicht nur Schluss mit dem Fiesta, sondern auch mit der Herstellung des Verbrennungsmotors. Der 1,0-Liter-Benziner wird derzeit noch im Rheinland gefertigt, doch diese Aufgabe übernimmt künftig das Motorenwerk Craiova in Rumänien.

Die Produktion von Ford Galaxy und Ford S-Max, die derzeit im spanischen Valencia erfolgt, wird schon im Frühjahr 2023 beendet. Die bestellten Fahrzeuge, sowohl Fiesta als auch Galaxy und S-Max, werden planmäßig ausgeliefert. Allerdings war die Nachfrage zuletzt stark gesunken. In Deutschland war der Ford Fiesta nicht mehr unter den Top-50 der meistverkauften Automodelle zu finden.

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Ford in Köln: Kein Grund zur Sorge!

Dennoch haben die Kölner Mitarbeiter keinen Grund zur Sorge. Der US-Mutterkonzern investiert rund zwei Milliarden Dollar in den derzeitigen Standort, wo das „Cologne Electrification Center“ entsteht. In den kommenden Jahren möchte Ford den Automobilmarkt mit drei vollelektrischen Modellen erobern. Schon im nächsten Jahr (ab 2023) soll in Köln ein elektrischer Crossover-SUV (CX43) entstehen, der auf dem modularen Elektrobaukasten (MEB) von Volkswagen basiert.

Das zweite Modell, ein weiterer Crossover mit Volkswagen-Technik, folgt im Jahr 2024. Zudem wird der aktuelle Ford Puma bald mit Elektroantrieb erhältlich sein. Dessen Produktion erfolgt jedoch in Rumänien, wo auch die Verbrenner-Variante hergestellt wird.

Für die Elektrifizierung hat sich Ford ehrgeizige Ziele gesetzt. Bis zum Jahr 2026 will der Autobauer in Europa mindestens 600.000 Elektroautos verkaufen. Ab 2030 werden alle Verbrenner eingestellt. Bis dahin werden Ford Puma und Ford Kuga mit dem herkömmlichen Benzinmotor weitergeführt.

Foto: Ford

Sönke Brederlow ist Rennfahrer, Journalist und Fahrzeugingenieur. Der 33-Jährige arbeitet als freiberuflicher Texter und ist als aktiver Rennfahrer und Fahrercoach tätig. Er hat ein abgeschlossenes Bachelorstudium der Fahrzeugtechnik, was bei der täglichen Arbeit hilfreich ist.

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