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Seit 50 Jahren testet der ADAC die meistverkauften Sommerreifen in Deutschland auf Herz und Nieren. Beim Sommerreifen Test 2023 wurden insgesamt 50 Reifen unter die Lupe genommen. Das Ergebnis überrascht, denn kein Sommerreifen erreicht die Bestnote „sehr gut“. Stattdessen gibt es bedenkliche Mängelexemplare. Der Sommerreifen Test 2023 im Überblick.

Wie läuft der Sommerreifen Test 2023 ab?

Beim Sommerreifen Test 2023 vom ADAC werden zwei Einzelnoten berücksichtigt, die gemeinsam eine Gesamtnote bilden. Mit einer Gewichtung von 70 Prozent fließt die Fahrsicherheit mit ein. Die Experten testen sowohl auf nasser als auch trockener Fahrbahn die wichtigsten Eigenschaften der Sommerreifen, darunter beispielsweise Bremsweg, Fahrkomfort oder das Fahrverhalten im Grenzbereich.

Das zweite Hauptkriterium, die Umweltbilanz, wurde 2023 neu eingeführt. Sie wird mit den verbliebenen 30 Prozent in der Gesamtnote berücksichtigt. Bei dieser Bewertung spielen unter anderem das Fahrgeräusch, der Verschleiß und die Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Auch Kraftstoffverbrauch und Effizienz fließen in die Wertung mit ein.

Weil sich einzelne Schwächen der Sommerreifen durch gute Ergebnisse in anderen Bereichen relativieren können, hat der ADAC die sogenannten Durchschlageffekte eingeführt. Werden in bestimmten Kategorien nicht die festgelegten Mindestnoten erreicht, wird dieses Kriterium mit 100 Prozent in der jeweiligen Einzelnote berücksichtigt.

Sommerreifen Test 2023: Wer ist Testsieger?

Als Testsieger hat der ADAC den Goodyear EfficientGrip Performance 2 (Gesamtnote 2,0) ermittelt. Auch dieser Sommerreifen erreichte nicht die Bestnote mit dem Prädikat „sehr gut“. Dennoch überzeugte der Pneus mit einer ausgewogenen Leistung, sowohl bei trockenen als auch nassen Bedingungen. Er zeigte im Sommerreifen Test 2023 keine besonderen Schwächen, punktete jedoch mit einer guten Umweltbilanz. Der Goodyear EfficientGrip Performance 2 ist besonders effizient und weist eine sehr hohe Laufleistung auf.

Hinter dem Testsieger reihen sich Continental PremiumContact 6 (Gesamtnote 2,0) und Michelin Primacy 4+ (Gesamtnote 2,1) ein. Es folgen Bridgestone Turanza T005, Nokian Tyres Wetproof sowie Falken ZIEX ZE310 ECORUN und Continental UltraContact – alle Reifen mit der Gesamtnote 2,3. Die Liste der besten zehn Sommerreifen 2023 wird vom Kumho Ecsta HS52 (Gesamtnote 2,4) sowie Hankook Ventus Prime4 und Nexen N´Fera Primus (jeweils Gesamtnote 2,5) abgerundet.

Welche Sommerreifen landen im Mittelfeld?

Die meisten Sommerreifen landen Mittelfeld, darunter die günstigeren Produkte der Premium-Hersteller sowie andere Marken. Diese Reifen überzeugen mehrheitlich mit einem guten Gesamtpaket, doch eine spezielle Schwäche lässt die Gesamtnote leiden. Oftmals sind es nur Kleinigkeiten, wie Defizite auf nasser Fahrbahn oder ein hoher Verschleiß, die zur Abwertung führen. Dennoch sind diese Sommerreifen eine gute Alternative, insbesondere in Hinblick auf den Preis.

Gleich zwölf Sommerreifen erreichten das ADAC-Testurteil „ausreichend“. Bei diesen Modellen ist es den Herstellern nicht gelungen, ein optimales Gesamtpaket zu entwickeln. Bei den meisten Sommerreifen scheitert es an einer Einzelnote. So punkten viele Sommerreifen mit einer guten Umweltbilanz (geringer Verschleiß, hohe Effizienz), doch die Fahrsicherheit (langer Bremsweg, schlechtes Handling) konnte nicht überzeugen.

Die großen Verlierer: Diese Reifen sind mangelhaft!

Keinesfalls empfehlenswert sind die Reifen, die im ADAC-Test eine mangelhafte Bewertung erzielen. Bei diesen Reifen gibt es oftmals erhebliche Defizite, die vor allem die Sicherheit beeinträchtigen. Sieben Sommerreifen fallen im Test durch. Dabei handelt es sich um Billigprodukte von unbekannten Marken, beispielsweise der Premiorri Solazo oder der DoubleCoin DC99 (jeweils mit Gesamtnote 5,5). Der Bremsweg auf nasser Fahrbahn ist im Vergleich zum Testsieger mehr als 20 Meter länger.

Unsere Bitte: An den Sommerreifen ist nicht zu sparen! Nur die Modelle der Premium-Hersteller überzeugen mit guten Leistungen. Wer seinen Geldbeutel dennoch schonen möchte, kann auch die Vorjahresmodelle kaufen. Sie sind kaum schlechter als die aktuellen Produkte, werden allerdings günstiger angeboten. Von den Billigmarken sind dagegen unbedingt die Finger zu lassen.

Sönke Brederlow ist Rennfahrer, Journalist und Fahrzeugingenieur. Der 32-Jährige arbeitet als freiberuflicher Texter und ist als aktiver Rennfahrer und Fahrercoach tätig. Er hat ein abgeschlossenes Bachelorstudium der Fahrzeugtechnik, was bei der täglichen Arbeit hilfreich ist.

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