Der Fiat 500 (Typ 312, 2007 bis 2024) ist ein Kultauto: charmant, kompakt und perfekt für die Stadt. Doch wer ihn fährt oder kaufen will, sollte seine Schwachstellen kennen. Vom Kabelbruch an der Heckklappe bis zum Rost am Auspuff: Es gibt typische Probleme mit dem Fiat 500, die immer wieder auftreten. In diesem Ratgeber erfährst du, welche Mängel besonders häufig sind, worauf zu achten ist und wie sich teure Reparaturen vermeiden lassen.
Typische Probleme des Fiat 500 im Überblick
- Fahrwerk: Klappergeräusche und schwammiges Fahrverhalten durch verschlissene Fahrwerkskomponenten, vor allem an der Vorderachse
- Häufige Kabelbrüche in der Gummitülle der Heckklappe, was zu Ausfällen der elektrischen Betätigung führt
- Häufige Defekte an der Zündspule, die zu Startproblemen und Fehlzündungen führen können (insbesondere 2008er Modelle)
- Abgebrochene oder defekte äußere Türgriffe, besonders bei älteren Modellen
- Überdurchschnittlicher Verschleiß Bremsscheiben und -beläge, besonders bei frühzeitiger Abnutzung der Bremsscheiben und -beläge
- Oft hoher Ölverbrauch, besonders beim 1.2-Liter-Benziner, der zu Motorschäden führen kann, wenn der Ölstand nicht regelmäßig kontrolliert wird
- Verschiedene Probleme mit dem automatisierten Schaltgetriebe, was häufig zu ruckelnden Gangwechseln oder Ausfällen führt
- Häufige Beanstandunge bei der Hauptuntersuchung betreffen die Bremsen, das Fahrwerk (insbesondere Stoßdämpfer) und die vordere Beleuchtung
Karosserie: Rost ist ein seltenes Problem des Fiat 500
Rost ist beim Fiat 500 (Typ 312) insgesamt kein großes Thema. Die Karosserie ist bereits ab Werk gut gegen Korrosion geschützt. Dennoch gibt es einige Stellen, an denen sich mit zunehmendem Alter Rost ansetzen kann. Besonders betroffen sind die Abgasanlage, insbesondere der Endschalldämpfer, sowie die Radläufe und Achsaufhängungen.
Verstärkt wird das Problem mit dem Fiat 500, wenn das Auto auch im Winter und häufig auf gestreuten Straßen gefahren wurde. Wer seinen Italiener also pflegt, regelmäßig wäscht und dabei auch den Unterboden nicht vergisst, kann Rostschäden langfristig vermeiden – oder zumindest reduzieren.
Abgerissene Türgriffe sind beim Fiat 500 keine Seltenheit und stellen ein typisches Problem vieler Modelle dar, besonders bei älteren Fahrzeugen. Häufig kommt es dazu, dass die äußeren Türgriffe aufgrund von Materialermüdung oder einer fehlerhaften Konstruktion mit der Zeit spröde werden und schließlich abreißen.

Apropos spröde: Auch die kleinen, dreieckigen Abdeckungen an der A-Säule werden im Laufe der Jahre häufig spröde, rissig und dann bröckelt das Gummi ab. Das sieht zwar unschön aus, ist allerdings kein großes Problem. Wer sich an diesem Anblick dennoch stört, findet kostengünstigen Ersatz.
Probleme mit dem Fiat 500: Hauptuntersuchung
Bei der Hauptuntersuchung schneidet der Fiat 500 eher durchschnittlich ab. Im aktuellen TÜV-Report werden typische Mängel beanstandet, die immer wieder zu Problemen führen. Vor allem die Bremsanlage wird regelmäßig moniert, weil Bremsscheiben und -beläge überdurchschnittlich schnell verschleißen.
Hinzu kommt ein häufiger Ölverlust am Motor, speziell beim 1,2-Liter-Benziner. Die Mängelquote bei der Abgasuntersuchung liegt etwas über dem Durchschnitt. Ein bekanntes Problem ist auch die vordere Beleuchtung, die sehr häufig beanstandet wird. Es lohnt sich, auf LED-Beleuchtung umzurüsten!
Mängel am Fahrwerk, vor allem ausgeschlagene Querlenker, verschlissene Stoßdämpfer und defekte Domlager, sind keine Seltenheit. Wer diese Punkte im Auge behält und rechtzeitig überprüft, kann böse Überraschungen bei der Hauptuntersuchung vermeiden.
Elektrik zählt zu den bekannten Schwachstellen
Die Elektrik gehört zu den häufigsten Schwachstellen beim Fiat 500. Besonders ärgerlich sind defekte Fensterheber, die nicht mehr richtig funktionieren oder ruckeln. Auch die Zentralverriegelung funktioniert oft unzuverlässig, meist wegen defekter Steuergeräte oder Kabelbrüche.
Im Innenraum fällt gelegentlich die Beleuchtung der Bedieneinheit für Heizung bzw. Klimaanlage in der Mittelkonsole aus. Einige Besitzer berichteten uns von defekten Parksensoren. Ob dies ein typisches Problem des Fiat 500 ist, bleibt unklar. Häufiger ist dagegen das Blue&Me-Steuergerät defekt, was zum Blinken des Kilometerstandes führt.
Eine weitere Schwachstelle ist die Start-Stopp-Automatik, die mit zunehmendem Alter oft nicht mehr zuverlässig arbeitet. Viele dieser Fehler in der Elektrik lassen sich auf defekte Schalter, Korrosion an Steckverbindungen oder Softwareprobleme zurückführen.
Typisch, 500er! Kabelbruch an der Heckklappe
Ein besonders nerviges und weit verbreitetes Problem beim Fiat 500 ist der Kabelbruch an der Heckklappe. Durch das ständige Öffnen und Schließen werden die Kabel über die Jahre stark belastet, bis sie schließlich brechen.
Die Folge: Die dritte Bremsleuchte, die Heckscheibenheizung oder die Beleuchtung der Kennzeichen fallen plötzlich aus. Das Problem tritt häufig bei älteren Modellen auf und kann durch eine Reparatur der Kabelstränge behoben werden. Hierfür gibt es sogar spezielle Reparatursätze.
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Fahrwerk als größte Schwäche des Fiat 500
Ein weiterer Schwachpunkt des Fiat 500 ist das Fahrwerk, insbesondere im Bereich der Vorderachse. Viele Besitzer klagen über Klappergeräusche und ein schwammiges Fahrverhalten. In der Regel sind ausgeschlagene Querlenkerbuchsen, defekte Stabilisatorlager oder Spiel in der Lenkung dafür verantwortlich.
Die Radlager und Traggelenke gelten als häufigste Schwachstellen des Fahrwerks. Gelegentlich fällt auch die elektrische Servolenkung aus, was das Lenken spürbar erschwert. Diese Probleme treten besonders bei Fahrzeugen mit hoher Laufleistung vermehrt auf.
Grundsätzlich gilt: Wer ungewöhnliche Geräusche oder ein unsicheres Fahrgefühl feststellt, sollte das Fahrwerk überprüfen lassen. Im schlimmsten Fall drohen Unfälle!
Probleme mit dem Fiat 500: Pannenstatistik
Laut ADAC-Pannenstatistik liegt der Fiat 500 im Mittelfeld, zeigt aber einige wiederkehrende Schwachstellen. Defekte Lichtmaschinen und Zündspulen (2008) gehören zu den häufigen Pannenursachen, ebenso wie allgemeine Zündprobleme (2015). Auch die Starterbatterie (2012, 2015 bis 2017) und fehlerhafte Batteriepolklemmen (2010) bereiten vielen Besitzern Probleme.
Beim 1.2-Liter-Benziner ist der hohe Ölverbrauch ein bekanntes Ärgernis, das zu Motorschäden führen kann, wenn der Ölstand nicht regelmäßig kontrolliert wird. Probleme mit der Motorkühlung (2011) sowie defekte Kühl- und Heizungsschläuche (2008 bis 2012) können ebenfalls zu unerwarteten Ausfällen führen.

Das Getriebe gehört zu den anfälligeren Komponenten, insbesondere das automatisierte Schaltgetriebe (2009), das oft durch ruckelnde Gangwechsel oder vollständige Getriebeschäden auffällt. Schwierigkeiten mit dem Schaltgestänge (2009, 2013 bis 2017) können die Schaltvorgänge zusätzlich erschweren.
Die Kupplung (2013) erweist sich ebenfalls als mögliche Schwachstelle, weil sie oft frühzeitig verschleißt oder schwergängig wird. Auch der Kabelbaum (2008 bis 2010) ist eine bekannte Fehlerquelle, die zu elektrischen Ausfällen führen kann. Weitere Probleme betreffen die Kraftstoffpumpe (2008) und das Thermostat (2009, 2011).
Antrieb: Wie gut sind die Motoren des Fiat 500?
Die Motorenpalette des Fiat 500 reicht vom sparsamen 1,2-Liter-Benziner bis zum leistungsstarken Abarth. Obwohl die Motoren grundsätzlich als zuverlässig gelten, gibt es einige typische Probleme mit dem 500er von Fiat.
Der 1,2-Liter-Benziner verbraucht oft überdurchschnittlich viel Öl, was langfristig zu Motorschäden führen kann. Die regelmäßige Kontrolle des Ölstands ist deshalb unverzichtbar. Außerdem wird von Kaltstartproblemen und Überhitzung wegen defekter Thermostate berichtet.

Der 0.9 TwinAir Turbo ist zwar spritzig, aber anfällig für Probleme mit der Steuerkette, die sich durch Rasselgeräusche beim Starten bemerkbar machen. Auch die MultiAir-Einheit gilt im Allgemeinen nicht als zuverlässigstes Bauteil, dessen Austausch weit über 1.000 Euro kostet.
Bei Dieselmodellen können verstopfte Dieselpartikelfilter zu Leistungsproblemen führen. Wer regelmäßig den Ölstand kontrolliert und auf ungewöhnliche Geräusche achtet, kann aber drohende Motorschäden beim Fiat 500 verhindern.
Die bekannten Probleme mit dem Getriebe
Besonders das halbautomatische Dualogic-Getriebe sorgt beim Fiat 500 immer wieder für Ärger. Viele Fahrer berichten von ruckelnden Gangwechseln, verzögerter Gasannahme und kompletten Getriebeausfällen. Häufig sind defekte Hydraulikeinheiten oder Sensorprobleme die Ursache.
Auch die herkömmlichen Schaltgetriebe sind nicht ganz unproblematisch, insbesondere in Verbindung mit einer verschlissenen Kupplung, die harte Schaltvorgänge verursachen kann. Offenbar sind auch Probleme mit dem Schaltgestänge keine Seltenheit.
Rückrufaktionen als weiteres Problem des Fiat 500
Neben den bekannten Schwachstellen sorgten in der Vergangenheit auch zahlreiche Rückrufaktionen des Fiat 500 für Ärger. Besonders betroffen waren die ersten Baujahre, bei denen sicherheitsrelevante Mängel behoben werden mussten. Bereits kurz nach der Markteinführung im Jahr 2007 sorgte eine fehlerhafte Vulkanisierung der Bremsschläuche, die zu einem Bremsversagen führen konnte, für den ersten Rückruf.
Im Jahr 2009 folgten zwei weitere Aktionen, weil es bei den 1.2- und 1.4-Benzinern zu einem Kraftstoffaustritt kommen konnte. Zudem bestand bei einigen Modellen mit Bremstrommeln die Gefahr, dass sich Befestigungsschrauben der hinteren Bremsträger lösen und das Hinterrad blockieren könnten.

Ein größerer Rückruf im Jahr 2011 betraf die Lenkung, weil fehlerhafte Sicherungen an der Kreuzgelenkgabel dazu führen konnten, dass die Lenkwelle aus der Verbindung rutschte und das Fahrzeug unlenkbar machte.
Im Jahr 2016 mussten einige Fahrzeuge wegen defekter Bremsbacken und im Jahr 2018 wegen eines Problems mit der Tachoeinheit zurückgerufen werden. Ein größerer Rückruf erfolgte 2019 für den 1,2-Liter-Benzinmotor, bei dem eine fehlerhafte rechte Antriebswelle brechen und zu einem Unfall führen konnte.
Fazit: Man sollte die Probleme des Fiat 500 kennen
Der Fiat 500 ist ein charmantes und praktisches Auto, das viel Fahrspaß bietet, aber auch einige typische Schwachstellen hat. Während Rost kaum ein Problem darstellt, sind es vor allem die Elektrik, das Fahrwerk und das Getriebe, die immer wieder für Ärger sorgen.
Motorprobleme treten vor allem bei den Saugern wegen erhöhtem Ölverbrauch und beim TwinAir mit Problemen mit der Steuerketten auf. Besonders ärgerlich ist der häufige Kabelbruch an der Heckklappe, während Pannen häufig auf Probleme mit der Batterie und der Zündspule zurückzuführen sind.
Wer sich der möglichen Schwachstellen bewusst ist und sein Fahrzeug regelmäßig wartet, kann viele dieser Probleme vermeiden und lange Freude am Fiat 500 haben.