Dieser Mitsubishi ist vielleicht kein „Colt für alle Fälle“ – aber zumindest für den Stadtverkehr. Der japanische Kleinwagen gilt als Geheimtipp unter den Gebrauchten, nicht nur wegen seiner günstigen Preise, sondern vor allem, weil das Stadtauto auch im Alter noch zuverlässig ist. Dennoch gibt es Schwächen, Probleme und Mängel, die Autobesitzer kennen sollten. Der Mitsubishi Colt (Z30) im Gebrauchtwagen-Check.

Wer einen günstigen Stadtflitzer sucht, hat den Mitsubishi Colt (Z30) wahrscheinlich nur selten auf dem Zettel. Dabei bietet der japanische Kleinwagen, der von 2004 bis 2012 gebaut wurde und zeitweise sogar als Cabrio CZC erhältlich war, eine solide Basis. Zur Auswahl stehen je nach Baujahr verschiedene Benzin- und Dieselmotoren, wobei die Selbstzünder schon 2008 aus dem Programm genommen wurden.

Der Mitsubishi Colt (Z30) ist als Dreitürer (CZ3) und Fünftürer verfügbar, sodass für alle Ansprüche eine passende Variante zur Auswahl steht. Der Mitsubishi Colt der sechsten Generation wurde gemeinsam mit dem Smart Forfour entwickelt, sodass sich die beiden Kleinwagen eine technische Plattform teilen – und die bleibt nicht ganz mängelfrei.

  • Benzin- (75 bis 197 PS) & Dieselmotoren (68 bis 95 PS)
  • Frontantrieb mit Schaltgetriebe oder Automatik
  • gutes Stadtauto mit geringem Platzangebot
  • Assistenzsysteme, wie ESP oder Kopfairbag, mit Aufpreis

Probleme & Schwachstellen des Mitsubishi Colt (Z30)

Im TÜV-Report wird der Mitsubishi Colt als „verlässlich, agil und sparsam“ beschrieben. Selbst die ältesten Modelle bestehen die Hauptuntersuchung meist ohne Probleme. Allerdings gibt es Ausnahmen, was sich mitunter auf eine mangelnde Pflege zurückführen lässt.

Einige Schwächen des Mitsubishi Colt treten aber ganz von alleine auf und fordern dann die Aufmerksamkeit der Autobesitzer, damit es nicht zu teuren und aufwendigen Reparaturen kommt. Insgesamt lässt sich der japanische Kleinwagen jedoch als „zuverlässig“ und „langlebig“ bezeichnen. Hier kommen die häufigsten Mitsubishi Colt (CZ3) Probleme.

Kaum Rost, solides Fahrwerk

Der Mitsubishi Colt punktet mit seinem soliden Fahrwerk, das kaum Schwächen aufweist und sich bei der Hauptuntersuchung größtenteils „besser als der Durchschnitt“ zeigt. Von den Stoßdämpfern über die Antriebswellen bis zur Achsaufhängung bleibt alles unauffällig. Auch Rost scheint für den Mitsubishi Colt (Z30) kein großes Problem zu sein, denn Korrosion ist nur selten zu finden.

Im Alter kommt es lediglich am Lenkgetriebe zu vereinzelten Problemen. Autofahrer berichten von einem „Rumpeln an der Vorderachse“, das allerdings selten auf schwerwiegende Mängel hindeutet. Bei der Bremse ist vor einer anstehenden Hauptuntersuchung genau hinzuschauen, denn Mängel an den Bremsscheiben und eine mangelhafte Funktion der Fußbremse sind keine Seltenheit.

Antrieb: Wenig Ärger mit Motor und Getriebe

Auch beim Antrieb, also bei Motor und Getriebe, bereitet der Mitsubishi Colt (Z30) seinen Besitzern nur wenig Sorgen. Selbst im hohen Alter fällt der Japaner nicht mit einem erhöhten Ölverlust auf. Die Abgasanlage ist langlebig, wie bei der Karosserie ist auch am Auspuff nur selten ein übermäßiger Rostbefall zu finden, sodass es wenig Kritik beim TÜV und der Abgasuntersuchung gibt.

Etwas Sorge bereiten die Benziner aus den Jahren 2005 und 2006. Infolge defekter Drosselklappen kann es sein, dass der Motor plötzlich ausgeht. Hinzu kommt Ärger mit den Zündkerzen, der vor allem bei Modellen von 2005 bis 2008 sowie 2010 den Einsatz der Pannenhelfer notwendig macht.

Elektrik lässt den Colt „nicht leuchten“

Im Bereich der Elektrik zeigt der Mitsubishi Colt (Z30) seine größte Probleme. Die Glühbirnen sind nicht dafür bekannt, für eine besonders lange Zeit zu strahlen, sodass Autobesitzer regelmäßig überprüfen sollten, ob das Licht noch funktioniert. Die Starterbatterie quittiert frühzeitig den Dienst, sodass auf die ersten Anzeichen einer schwachen Batterie zu achten ist.

Bei Modellen von 2007 und 2008 müssen die Pannenhelfer häufiger wegen defekter Anlasser ausrücken, auch der Anlassermagnetschalter gilt als Schwachstelle. Ansonsten ist der Mitsubishi Colt (Z30) auch in Hinblick auf die Elektronik oft mängelfrei.

Mitsubishi Colt (Z30) als gutes Stadtauto

Dass der Mitsubishi Colt (Z30) gemeinsam mit dem Smart Forfour entwickelt wurde, bringt ihm einige Vorteile ein, darunter vor allem die solide Technik. Im Gegenzug dominiert im Innenraum das unschöne Hartplastik. Das Design – sowohl innen als auch außen – ist Geschmackssache. Es lässt sich allerdings nicht leugnen, dass der Mitsubishi Colt ein guter Stadtflitzer ist.

Sein Fahrwerk macht ihn agil, wobei der Wendekreis sehr groß ist. Die kompakten Außenmaße zahlen sich engen Stadtverkehr aus. Das geht jedoch auf Kosten des Platzangebots: Der kleine Kofferraum bietet weniger als 200 Liter Volumen, immerhin lässt sich die Staufläche durch das Umlegen der Rückbank noch einmal deutlich vergrößern.

Der kleinste Benziner (75 PS) eignet sich ideal für die tägliche Fahrt zur Arbeit, beim größeren Motor (95 PS) dürfen sich Autobesitzer sogar über erhöhten Fahrspaß freuen. Unschlagbar wird’s jedoch mit dem 150 PS-starken Turbobenziner, der Rennwagen-Feeling aufkommen lässt. Die Dieselmotoren eignen sich vor allem für Vielfahrer.

Sicherheit kostete beim Colt extra

Wer den Mitsubishi Colt (Z30) als Gebrauchtwagen kaufen möchte, sollte auf die Ausstattung achten. Denn wichtige Sicherheitsfeatures, wie ESP oder Kopfairbag, waren damals nur gegen Aufpreis erhältlich, weshalb viele Autokäufer darauf verzichteten. Im Zweifel lohnt es sich, etwas mehr Geld für ein sicheres Auto hinzulegen.

2008 wurde der Mitsubishi im Rahmen einer Modellpflege überarbeitet und das Design erheblich verändert. Der „neue“ Colt fiel nun mit seinen schmaleren Scheinwerfern und dem großen Kühlereinlass auf. Auch am Heck gab es optische Anpassungen, insbesondere am Rücklicht.

Im Innenraum wurden kleinere Änderungen umgesetzt, unter anderem durch ein neues Lenkrad sowie ein verändertes Kombiinstrument. Die Technik blieb unberührt, wobei die Dieselmotoren mangels Nachfrage aus dem Programm gestrichen wurden.

Stärken
  • einfache Technik, wenig Probleme
  • wenig Hightech im Innenraum
  • solides Fahrwerk
  • sparsame Motoren
Schwächen
  • wenig Platz im Kofferraum
  • großer Wendekreis
  • schlechte Übersicht
  • wenig Komfort

Was kostet der Mitsubishi Colt (Z30)?

Die günstigsten Modelle des Mitsubishi Colt (Z30) sind bereit ab 3.000 Euro erhältlich, wobei es sich hierbei meist um Fahrzeug mit besonders hoher Laufleistung oder Schäden handelt. Wer noch etwas von seinem Auto haben möchte, der sollte mehr Geld in die Hand nehmen. Über 10.000 Euro sind für den Mitsubishi Colt allerdings nie zu zahlen.

Fazit zum Mitsubishi Colt (Z30)

Optisch mag der Mitsubishi Colt (Z30) polarisieren, in Hinblick auf die Technik gibt es allerdings keine Diskussionen: Der japanische Kleinwagen überzeugt mit seiner soliden Basis, die nur wenig Schwächen und Probleme zeigt. In Kombination mit dem günstigen Preis ist der Mitsubishi Colt (Z30) daher ein echter Geheimtipp für alle, die einfach nur ein Auto für den täglichen Weg zur Arbeit brauchen und dabei keinen großen Wert auf übermäßigen Komfort legen.

Unsere Bewertung für den Mitsubishi Colt (Z30)

Design ★★★☆☆
Komfort ★★☆☆☆
Antrieb ★★★★☆
Probleme ★★★★★
Kosten ★★★★☆

Gesamtbewertung ★★★★☆

Sönke Brederlow ist Rennfahrer, Journalist und Fahrzeugingenieur. Der 32-Jährige arbeitet als freiberuflicher Texter und ist als aktiver Rennfahrer und Fahrercoach tätig. Er hat ein abgeschlossenes Bachelorstudium der Fahrzeugtechnik, was bei der täglichen Arbeit hilfreich ist.

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