Der Besuch an der Tankstelle kann schnell teuer werden. Allerdings sind die hohen Spritpreise nicht der einzige Grund dafür. Das individuelle Fahrverhalten und der Zustand des Autos spielen beim Kraftstoffverbrauch eine große Rolle und können dazu führen, dass Autofahrer häufiger tanken müssen. Mit einfachen Änderungen und praktischen Tipps lässt sich Kraftstoff sparen.

Vorausschauendes Fahren hilft beim Kraftstoff sparen

Mit einer vorausschauenden Fahrweise lässt sich Kraftstoff sparen. Wer mit Vollgas an die rote Ampel rast, um kurz vor der Haltelinie mit aller Kraft auf die Bremse zu treten, der fährt nicht effizient und spritsparend. Denn Bremsen ist ein echter Energiekiller. Stattdessen lohnt es sich, an die rote Ampel heranzurollen, ohne dabei den Gang herauszunehmen.

Moderne Fahrzeuge besitzen eine Schubabschaltung, welche die Kraftstoffzufuhr beim Rollen vollständig unterbindet. Der Verbrauch sinkt auf null. Wird der Gang hingegen herausgenommen, dann läuft der Motor im Leerlauf weiter und verbraucht dabei eine geringe Menge an Kraftstoff. Pro Stunde werden bis zu zwei Liter verbraucht.

Also nur, wenn die Drehzahl aufgrund der Motorbremse stark absinkt und ein Abwürgen droht, darf der Gang auch herausgenommen werden. Die Schubabschaltung kann nicht nur bei roten Ampeln genutzt werden, sondern auch bei Geschwindigkeitsbegrenzungen, vorhersehbaren Blockierungen auf der Fahrbahn oder beim Herabfahren vom Berg.

Der richtige Luftdruck reduziert den Rollwiderstand

Der richtige Reifenluftdruck ist nicht nur für die Sicherheit sehr wichtig, sondern auch in Hinblick auf den Kraftstoffverbrauch. Die Empfehlung: Autofahrer sollten alle zwei bis vier Wochen den Luftdruck am eigenen Fahrzeug kontrollieren. Ein Reifendruckprüfer gehört deshalb in jeden Kofferraum.

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Die regelmäßige Kontrolle schont Reifen und Geldbeutel, denn ein falscher Druck führt zu erhöhtem Verschleiß, was wiederum einen gesteigerten Rollwiderstand und den damit erhöhten Spritverbrauch zur Folge hat. Außerdem kann ein regelmäßiger Luftverlust darauf hindeuten, dass der Autoreifen beschädigt ist.

Die passenden Werte für den Reifendruck sind im Tankdeckel, im Türeinstieg oder im Handbuch zu finden. Eine kleine Steigerung des Luftdrucks führt zu einer weiteren Spritersparnis. Aber Vorsicht: Der Richtwert sollte um maximal 0,2 bar überschritten werden, sonst droht wieder ein erhöhter Verschleiß und sogar ein Schaden am Reifen.

Eine angepasste Fahrweise schont Motor und Geldbeutel

Hohe Drehzahlen sind eine Belastung für den Motor und steigern den Spritverbrauch enorm. Daher ist es wichtig, die Fahrweise zu optimieren, um Kraftstoff zu sparen. Bei Drehzahlen von etwa 2000 Umdrehungen pro Minute ist hochzuschalten. Das Herunterschalten sollte erst erfolgen, wenn die Drehzahl zu stark abfällt oder der Motor anfängt zu ruckeln.

Exakte Werte für die einzelnen Schaltvorgänge sind je nach Motorisierung unterschiedlich. Hier sind Erfahrungswerte wertvoll. Grundsätzlich gilt, dass das Auto mit möglichst geringen Drehzahlen, also sehr „niedertourig“, zu fahren ist. Auf diese Weise lassen sich bis zu 30 Prozent Kraftstoff einsparen.

Wer sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen hält, der spart bares Geld

Wer sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen hält, der erspart sich nicht nur Ärger mit den Behörden, sondern auch zusätzliche Fahrten zur Tankstelle. Logisch: Das mehrmalige Anfahren an der roten Ampel, das „Spielen“ mit dem Gaspedal sowie unnötige Beschleunigungen sind für ehrgeizige Sparfüchse ein absolutes Tabu.

Folgende Tipps sind zu beachten!

  • Nach dem Starten: direkt losfahren
  • Beschleunigung zügig vornehmen
  • frühes Hochschalten der Gänge
  • im höchstmöglichen Gang fahren
  • beim Rollen: Gang eingelegt lassen

Unnötiges Gewicht ausladen, um Kraftstoff zu sparen

Im Kofferraum liegt noch die Blumenerde für Großmutter? Außerdem ist noch die Dachbox vom letzten Urlaub montiert? Und das Leergut wartet seit Tagen auf die Rückgabe beim Getränkehandel? Zusätzliches Gewicht sowie unbenutztes Dachgepäck treibt den Kraftstoffverbrauch enorm in die Höhe.

Ein Ballast von einhundert Kilogramm kann den Verbrauch um bis 0,5 Liter pro einhundert Kilometer steigern. Vor allem im Stadtverkehr, wo das Mehrgewicht ständig gebremst und wieder beschleunigt wird, macht sich der Nachteil deutlich bemerkbar. Das Gleiche gilt für Dachboxen, die gar nicht gebraucht werden, sondern lediglich auf dem Autodach „gelagert“ werden. Bei einhundert Kilometern pro Stunde steigt der Spritverbrauch um etwa 20 Prozent.

Es lohnt sich also, im Keller einen Platz für die Dachbox freizuräumen und den Kofferraum mal wieder auszumisten. Was wird tatsächlich gebraucht? Die alte Straßenkarte wird in Zeiten der modernen Navigationsgeräte sicherlich nicht mehr benötigt …

Bei langen Wartezeiten: Motor ausschalten!

Moderne Fahrzeuge besitzen ein Start-Stopp-System, das den Motor im Stillstand abschaltet und den Kraftstoffverbrauch somit minimiert. Allerdings lohnt es sich auch bei älteren Autos, den Motor bei einer Standzeit von mehr als zehn Sekunden abzuschalten. Vorsicht ist nur geboten, wenn die Batterie schon sehr alt ist oder die Temperaturen besonders gering sind.

Im schlimmsten Fall kann es passieren, dass sich der Motor nicht mehr starten lässt. Nicht nur, um die Batterie zu schonen, ist es empfehlenswert, die zahlreichen „Stromfresser“ möglichst oft abzuschalten. Sitz- oder Scheibenheizung sowie die Klimaanlage sind nur zu nutzen, wenn es tatsächlich notwendig ist.

Auto startet nicht

Im Sommer, wenn das Auto längere Zeit in der Sonne stand, ist es vor der Fahrt bereits ordentlich durchzulüften. Damit lässt sich die Temperatur bereits senken und die Arbeit der Klimaanlage reduzieren. Das wiederum senkt den Verbrauch. Selbst die größten Sparfüchse sollten allerdings nicht auf die Klimaanlage verzichten, denn eine erhöhte Innentemperatur führt zu einer verringerten Reaktionsfähigkeit.

Muss das Auto überhaupt bewegt werden?

Logisch: Ein Auto, das nicht fährt, verbraucht keinen Kraftstoff. Vor jeder Fahrt sollten sich Autofahrer daher fragen, ob die Nutzung des Autos überhaupt notwendig ist. Lässt sich die Fahrt zum Kiosk vielleicht auch mit dem Fahrrad erledigen?

Eventuell ist es möglich, mehrere Kurzstrecken zu einer größeren Fahrt zu kombinieren. Auch Fahrgemeinschaften oder öffentliche Verkehrsmittel helfen beim Kraftstoff sparen. Ein Motor, der sich im kalten Zustand befindet, verbraucht mehr Kraftstoff.

Insbesondere auf den ersten zwei Kilometern steigt der Verbrauch stark an und der Motor ist über den Kaltstart auch nicht erfreut. Nicht nur zugunsten der Tankquittung, sondern vor allem dem Auto zuliebe, sind Kurzstrecken zu vermeiden.

Mit der Wartung lässt sich Kraftstoff sparen

Es ist wichtig, die Wartungsintervalle der Hersteller einzuhalten – auch in Hinblick auf den Kraftstoffverbrauch. Denn viele Bauteile spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Wenn der Luftfilter verstopft ist oder die Zündkerzen abgenutzt sind, dann erhöht sich der Spritverbrauch ganz von allein. Außerdem kann frisches Öl dazu beitragen, dass sich die Effizienz des Motors steigert.

Unser Tipp: Es lohnt sich, in der Werkstatt nach speziellen Leichtlaufölen zu fragen. Diese Ölsorten sind zwar doppelt so teuer, bringen allerdings eine Ersparnis von bis zu sechs Prozent. Bei einer jährlichen Laufleistung von etwa 15.000 Kilometern entspricht dies etwa 70 Euro. Besondere Mittel, wie Tabletten oder spezielle Zusätze, bringen hingegen keinerlei Effekte.

Fazit: Das Auto mit Bedacht nutzen!

Mit einfachen Tricks lässt sich Kraftstoff sparen. Das Auto ist immer mit Bedacht zu nutzen. Vor jeder Fahrt sollten sich Autofahrer fragen, ob die Verwendung überhaupt erforderlich ist. Zudem sind regelmäßige Wartungen und Reparaturen vorzunehmen. Mit einer vorausschauenden Fahrweise lässt sich viel Geld sparen.

Rechenbeispiel

Bei einem Fahrzeug mit einer jährlichen Fahrleistung von 20.000 Kilometern wird der Kraftstoffverbrauch um zwei Liter reduziert. Insgesamt werden somit rund 400 Liter eingespart. Bei einem Benzinpreis von durchschnittlich 1,80 Euro haben Autobesitzer am Jahresende bis zu 720 Euro mehr in der Tasche.

Zudem sollte die Tankstelle zu bestimmten Zeiten angesteuert werden. In der Zeit von 18 bis 20 Uhr sind die Preise in der Regel am günstigsten. Auch eine App für das Smartphone kann dabei helfen, die günstigsten Preise aufzuspüren. Dann wird der Besuch an der Tankstelle nicht mehr ganz so schmerzhaft …

Sönke Brederlow ist Rennfahrer, Journalist und Fahrzeugingenieur. Der 32-Jährige arbeitet als freiberuflicher Texter und ist als aktiver Rennfahrer und Fahrercoach tätig. Er hat ein abgeschlossenes Bachelorstudium der Fahrzeugtechnik, was bei der täglichen Arbeit hilfreich ist.

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