Der Marder gilt als größter Feind der Autofahrer. Wenn sich die Raubtiere in der Paarungszeit befinden, steigt das Risiko der Attacken. Die Nager klettern in den Motorraum und zerstören Schläuche und Kabel. Jährlich entstehen Schäden in Höhe von 60 Millionen Euro. Wie lassen sich die Tiere fernhalten und was hilft wirklich gegen Marder am Auto?
Die Nagetiere verursachen einen jährlichen Schaden von rund 60 Millionen Euro. Vor allem von März bis Juli, wenn sich die Marder in der Paarungszeit befinden, sind die Attacken im Motorraum keine Seltenheit.
Aber auch im Herbst ist Vorsicht geboten. Dann sind nicht nur Zündkabel und Kühlwasserleitungen gefährdet, sogar das Dämmmaterial ist bei den Nagern beliebt. Wer einen Marderbiss nicht rechtzeitig erkennt, der riskiert teure Folgeschäden, bis hin zum Motorschaden.
Warum beißen die Marder am Auto zu?
Der Motorraum eines Autos ist beim Marder für den Nestbau sehr beliebt. Denn hier ist es nicht nur trocken und dunkel, sondern oft auch warm. Marder sind Einzelgänger und haben es nicht gerne, wenn ihnen die männliche Konkurrenz zu nahe kommt.
Daher markieren die Tiere das eigene Revier, indem sie Duftmarken setzen. Wird das Auto nun an einen anderen Ort versetzt, sind andere Marder nicht erfreut. Sie fühlen sich bedrängt, werden aggressiv und beißen wild im Motorraum herum. Dabei nehmen die Kabel und Leitungen oftmals Schaden – und dann wird es gefährlich.
Wie lassen sich die Marderschäden erkennen?
Die Schäden, die Marder verursachen, sind klein und mit bloßem Auge nicht immer zu erkennen, vor allem im engen Motorraum. Bei großen Beschädigungen ist es wahrscheinlich, dass sich eine Wasserpfütze unter dem Auto bildet oder sich der Motor gar nicht mehr starten lässt.
Möglicherweise gibt es Kratzspuren und sichtbare Schäden an der Dämmung. Denn die Wolle dient den Nagetieren als ideales Material für den Nestbau. Übrigens: Reste des Materials sind unbedingt aus dem Motorraum zu entfernen. Bei laufendem Motor besteht Brandgefahr!
Übernimmt die Versicherung den Marderschaden?
Gute Nachrichten für alle Kaskoversicherten: Ein Marderschaden ist in der Regel über die Kfz-Versicherung abgedeckt. Allerdings gelten je nach Unternehmen unterschiedliche Regelungen. Daher ist es empfehlenswert, sich über die eigenen Vertragsbedingungen zu informieren.
Je nach Schadenshöhe werden die Kosten allerdings schon durch die Selbstbeteiligung gedeckt, sodass die Versicherung gar nicht eingreifen muss. Zudem werden nur die unmittelbaren Schäden ersetzt und nicht die Folgeschäden.
Wie lassen sich die Marder am Auto verhindern?
Es gibt viele Möglichkeiten, die gefährlichen Marder aus dem Motorraum fernzuhalten. Einige Autofahrer machen sich die günstigen Hausmittel zunutze. Mottenkugeln, Toilettensteine sowie kleine Säcke mit Haaren vom eigenen Haustier sollen die Nagetiere davon abhalten, in den Motorraum zu klettern. In der Garage soll eine Drahtmatte, die unter dem Motor auf dem Boden liegt, dabei helfen, die Marderattacken abzuwehren.
Welche Hausmittel nützlich sind, sollte jeder Autofahrer selbst entscheiden. Am effektivsten sind die Abwehrsysteme aus dem Fachhandel, die entweder mit hochfrequenten Tönen (Ultraschall) oder Stromschlägen arbeiten. Auch ein zusätzlicher Schutz der Leitungen und Kabel, etwa mit speziellen Hüllen aus Hartplastik, kann Schäden am Auto verhindern.
Marderschaden festgestellt: Was ist zu tun?
Sobald ein Marderschaden festgestellt wird, sollte das Fahrzeug nicht mehr gefahren werden. Zum einen drohen teure Folgeschäden, zum anderen kann die Verkehrssicherheit eingeschränkt sein. Eine Fachwerkstatt sollte die Beschädigungen schnellstmöglich instand setzen.
Darüber hinaus ist eine Motorwäsche durchzuführen, um die bestehenden Duftmarken der Nagetiere zu beseitigen. Auf diese Weise wird einer erneuten Marderattacke vorgebeugt.