Die Tage werden kürzer und das Quecksilber purzelt? Was das bedeutet, weiß jeder Autofahrer: Winterreifen aufziehen! Doch der Reifentausch ist längst nicht die einzige Vorbereitung, die vor der dunklen Jahreszeit zu treffen ist, um das Auto winterfest zu machen. Die zehn wichtigsten Tipps und Tricks, wie das eigene Auto perfekt und sicher durch den Winter kommt.

1. Frühzeitig auf Winterreifen wechseln

Die Faustregel sagt „von O bis O“, also von Oktober bis Ostern. Vorgeschrieben ist das nicht, allerdings gilt in Deutschland eine „situative Winterreifenpflicht“. Wer bei Schnee und Eis mit Sommerreifen fährt, der riskiert ein Bußgeld. Am besten ist es also, schon vor dem ersten Schneefall auf die Winterreifen zu wechseln. Wenn die Temperaturen dauerhaft unter sieben Grad Celsius fallen, ist der Wechsel empfehlenswert.

Dabei ist auch auf ein ausreichendes Profil an den Reifen zu achten. Die vorgeschriebene Mindestprofiltiefe in Deutschland beträgt 1,6 Millimeter; allerdings werden mindestens vier Millimeter empfohlen. Aufgepasst: Dieser Wert ist in Österreich sogar vorgeschrieben!

2. Alle Flüssigkeiten kontrollieren

Vor dem ersten Frost sollten alle Flüssigkeiten im Fahrzeug kontrolliert werden. Dabei ist nicht nur auf den richtigen Füllstand, sondern auch auf den notwendigen Frostschutz zu achten. Wischwasser und Kühlflüssigkeit sollten bis mindestens minus 25 Grad frostsicher sein. Andernfalls können Leitungen und Wasserpumpen kaputt frieren, im schlimmsten Fall droht sogar ein Motorschaden. Und das wird teuer.

3. Den richtigen Durchblick garantieren

Die meisten Autobesitzer fahren regelmäßig in die Waschanlage oder putzen das geliebte Auto per Hand. Was dabei oft vergessen wird, ist die Scheibenreinigung von innen. Wenn die Fenster im Innenraum beschlagen, was im Winter häufig passiert, kommt es zu Schlieren, welche die Sicht auf die Straßen rauben können. Daher ist es wichtig, die Scheiben auch von innen ordentlich zu putzen, beispielsweise mit einem handelsüblichen Glasreiniger. Erst dann ist das Auto winterfest.

4. Batterie auf Funktion überprüfen

Das Auto springt im Herbst nicht richtig an und braucht morgens länger, bis der Motor endlich läuft? Dann sollte schon vor dem Winter reagiert werden. Eine Funktionsprüfung der Batterie ist empfehlenswert, damit das Auto auch bei frostigen Temperaturen problemlos anspringt.

Mit einem Ladegerät, das in jedem Baumarkt oder im Internet zu kaufen ist, kann die Batterie in der Garage geladen werden. Bei älteren Modellen ist ein Austausch meist unumgänglich. Im Winter ist es zudem wichtig, den Energiespeicher zu schonen: Gebläse und Heizung strapazieren die Batterie.

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5. Scheinwerfer in der Werkstatt einstellen lassen

Der Winter ist nicht ohne Grund als „dunkle Jahreszeit“ bekannt. Man könnte meinen, es wird auch tagsüber nicht richtig hell. Um von anderen Verkehrsteilnehmern rechtzeitig erkannt zu werden, sind die Lichter des eigenen Autos schon vor dem Winter unbedingt zu kontrollieren. In der Fachwerkstatt können die Scheinwerfer eingestellt werden, damit sie die Straße ordentlich ausleuchten und andere Autofahrer nicht blenden. Der Lichttest ist meist sogar kostenlos.

6. Feuchtigkeit im Innenraum minimieren

Es ist kaum zu verhindern, dass das Auto im Winter feucht wird. Es gibt aber wichtige Tipps, um die Feuchtigkeit im Innenraum zu minimieren. Ein alter Trick: Wer Zeitungen unter die Fußmatten legt, beugt dem Problem in geringer Weise vor. Mittlerweile gibt es auch spezielle Entfeuchter, die mit Salz gefüllt sind und die Feuchtigkeit aus der Luft entziehen. Es ist darauf zu achten, feuchte Zeitungen oder verbrauchte Entfeuchter rechtzeitig aus dem Auto zu entfernen. Andernfalls bewirken sie genau das Gegenteil. Außerdem ist regelmäßiges Lüften empfehlenswert!

7. Scheibenwischer kontrollieren und erneuern

Die Scheibenwischer befinden sich schon im Herbst im Dauereinsatz. Neben Starkregen strapaziert auch das Laub die kleinen Gummilippen, die rissig werden und im Laufe der Zeit Schlieren auf den Scheiben hinterlassen. Damit Autofahrer im Winter auch bei Schneefall einen guten Durchblick haben, sind die Wischerblätter zu überprüfen und regelmäßig zu reinigen. Tipp: Mit speziellen Schneidewerkzeugen können alte Scheibenwischer noch einmal fit gemacht werden!

8. Alle Gummidichtungen pflegen

Die Gummidichtungen am Auto werden im Winter stark in Mitleidenschaft gezogen. Damit die Türen nicht zufrieren, sollten die Gummidichtungen vor dem Winter gepflegt werden. Talkum, Silikon und Glyzerin machen das Gummi geschmeidig und verhindern Schäden durch den Frost. Entsprechende Produkte sind für wenig Geld im Fachhandel erhältlich. Nicht vergessen: Auch an der Kofferraumklappe und der Motorhaube sind Gummidichtungen zu finden, die sich über Zuwendung freuen.

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9. Die richtige Winterausstattung besorgen

Es ist empfehlenswert, das richtige Equipment für den Winter im Auto zu haben. Dazu gehören beispielsweise Handfeger, Türschlossenteiser und Eiskratzer. Übrigens: Das Auto warmlaufen zu lassen, um die Scheiben zu enteisen, ist nicht nur schlecht für die Umwelt, es kann auch Schäden am Fahrzeug hervorrufen. Außerdem droht ein Bußgeld. Wer kein Eis kratzen möchte, der nutzt einen speziellen Scheibenschutz oder ein Stück alte Pappe.

10. Anpassung an winterliche Bedingungen

Die wichtigste Voraussetzung, damit Autofahrer im Winter sicher und problemfrei an das Ziel kommen, ist die Anpassung an winterliche Bedingungen. Schon im Herbst ist aufgrund von Laub mit rutschigen Fahrbahnen zu rechnen. Im Winter wird es auf den Straßen dank Schnee und Eis noch glatter. Verlängerte Bremswege sind die Folge. Wer seinen Fahrstil anpasst, der tut nicht nur sich selbst, sondern auch den anderen Verkehrsteilnehmern einen großen Gefallen.

Sönke Brederlow ist Rennfahrer, Journalist und Fahrzeugingenieur. Der 33-Jährige arbeitet als freiberuflicher Texter und ist als aktiver Rennfahrer und Fahrercoach tätig. Er hat ein abgeschlossenes Bachelorstudium der Fahrzeugtechnik, was bei der täglichen Arbeit hilfreich ist.

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