Jedes Jahr notiert die Polizei deutschlandweit knapp drei Millionen Verkehrsunfälle. Während es in den meisten Fällen bei Blechschäden mit geringer Schadenshöhe bleibt, haben andere Autofahrer weniger Glück. Ihnen bleibt ein beschädigter Unfallwagen zurück. Und dann? Lohnt sich eine Reparatur oder ist der Unfallwagen zu verkaufen?
Nach einem Unfall: Was passiert mit dem Auto?
Nach einem Verkehrsunfall, bei dem das Auto so stark beschädigt wurde, dass es nicht mehr fahrbereit ist, wird in der Regel ein Abschleppunternehmen tätig. Der Unfallwagen wird entweder in die Kfz-Werkstatt, zum Abschleppbetrieb oder zum Besitzer nach Hause gebracht. Dann stellen sich Unfallopfer zurecht die Frage, was mit dem Unfallwagen eigentlich passiert.
Grundsätzlich bestehen drei Möglichkeiten: In vielen Fällen repariert eine Werkstatt das Fahrzeug und die Versicherung des Unfallverursachers übernimmt die Kosten. Das Auto gilt künftig als Unfallwagen, obwohl der Schaden beseitigt ist. Das mindert den Wert und senkt die Verkaufschancen. Einige Unfallopfer entscheiden sich daher schon, den unreparierten Unfallwagen zu verkaufen. Oder aber, das Fahrzeug wird ins Ausland exportiert, wo es wenig günstigen Mitteln wieder fahrbereit gemacht wird.
Zahlt die Versicherung den Unfallschaden?
Unfallopfer, die den Unfall nicht selbst verschuldet haben, bekommen den Schaden von der gegnerischen Versicherung bezahlt. Sofern kein Totalschaden vorliegt, ist die Reparatur in der Werkstatt möglich. Andernfalls bekommen die betroffenen Autofahrer den Zeitwert des Fahrzeugs, also den Fahrzeugwert zum Zeitpunkt des Unfalls, ausgezahlt. Ein Gutachter ermittelt dafür die Höhe der Schäden bzw. den Wert des Fahrzeugs.
Sofern der Unfallschaden die Nutzbarkeit und die Sicherheit des Autos nicht beeinträchtigt, sind die Geschädigten nicht verpflichtet, die Beschädigung instand setzen zu lassen. Dann werden die Kosten, die bei der Reparatur anfallen würden, an das Opfer ausgezahlt, obwohl der Schaden nicht beseitigt wurde. In diesem Fall ist von der „fiktiven Abrechnung“ die Rede.
Wann ist eine Reparatur noch empfehlenswert?
Ob eine Reparatur noch empfehlenswert ist oder nicht, ist in erster Linie von der Schadenshöhe abhängig. Übersteigen die Kosten für eine Reparatur den Wert des Autos, dann handelt es sich um einen Totalschaden. Spätestens in diesem Fall ist eine Instandsetzung ausgeschlossen.
Allerdings können sich Fahrzeugbesitzer auch bei kleineren Schäden dazu entschließen, das Auto nicht mehr zu reparieren und stattdessen als Unfallwagen zu verkaufen. Das ist besonders bei älteren Fahrzeugen empfehlenswert.
Unfallwagen verkaufen: Wo ist das möglich?
Es gibt zahlreiche Anbieter, die sich auf den Ankauf von Unfallwagen spezialisiert haben. Eine Suche im Internet offenbart viele Händler in der Umgebung, sodass der Verkauf von beschädigten Fahrzeugen zum Kinderspiel wird. Das Unfallauto wird vom Käufer meist in Einzelteilen weiterverkauft, um Gewinn zu erzielen. Je größer der Unfallschaden, desto geringer fällt der Verkaufspreis aus. Es ist empfehlenswert, mehrere Angebote einzuholen, um den besten Preis zu finden.
Dabei spielt es keine Rolle, ob das Unfallauto fahrbereit ist oder nicht, denn die Händler holen das Fahrzeug meist sogar ab. Wer einen Unfallwagen verkaufen möchte, der kann auf eigene Kosten einen Gutachter beauftragen, um den Restwert des Fahrzeugs zu ermitteln. So lässt sich in der Regel der höchste Verkaufspreis erzielen.
Export ins Ausland: Unfallwagen verkaufen
Der Verkauf eines Unfallwagens ins Ausland ist gängige Praxis. Während das Auto hierzulande aufgrund der Beschädigungen nicht mehr am Straßenverkehr teilnehmen dürfte, kann es in anderen Ländern noch jahrelang gefahren werden. Wer sich dazu entscheidet, das eigene Auto ins Ausland zu exportieren, kann im Internet die passenden Ansprechpartner finden.
