Auf der Suche nach einem SUV sollte die dritte Generation des Kia Sportage nicht außer Acht gelassen werden. Der Koreaner überzeugt mit seinem zeitlosen Design, dem großen Platzangebot und der guten Alltagstauglichkeit. Aber es gibt auch Schwachstellen, die für Ärger sorgen. Was taugt ein gebrauchter Kia Sportage? Das SUV im Gebrauchtwagen-Check!

Seit 1994 gehört der Kia Sportage zum Angebot des koreanischen Automobilherstellers. Während die ersten beiden Generationen kaum noch auf deutschen Straßen zu finden sind, zeigt sich die dritte Baureihe noch häufiger. Das SUV wurde von 2010 bis 2015 gebaut und ist baugleich mit dem Hyundai ix35. Die aktuellen Modelle stehen noch gut da, was sich auch in den Preisen auf dem Gebrauchtwagen-Markt widerspiegelt. Dennoch sollten Autokäufer auch die Schwächen des Koreaner-SUV kennen. Und davon gibt es einige…

  • Vierzylinder-Ottomotor (135 bis 166 PS) & Vierzylinder-Turbodiesel (115 bis 184 PS)
  • Front- & Allradantrieb mit manuellem Schaltgetriebe & Automatik
  • sportliches Design mit ausgestellten Kotflügeln und SUV-Charakter
  • Bestwerte im Euro-NCAP-Crashtest, auch beim Fußgängerschutz

Stärken: Ein praktisches Familienauto

Der Kia Sportage der dritten Generation ist kein Raumwunder, vor allem für die Fondpassagiere. Auf den vorderen Plätzen überzeugt das SUV mit Freiraum und angenehmen Komfort. Im hinteren Teil haben die Kinder ihren Platz, was den Kia Sportage zum praktischen Familienauto macht. Als Erwachsener wird es dort allerdings eng. Der Kofferraum bietet ausreichend Platz, im Vergleich zu anderen Modellen seiner Klasse muss der Kia Sportage jedoch zurückstecken. Pluspunkt: Durch das Umlegen der Rücksitzbank lässt sich das Volumen deutlich vergrößern.

Das Fahrwerk ist komfortabel abgestimmt, ohne dass das Fahrverhalten zu schwammig wird. Nach unserer Meinung ist Kia ein guter Kompromiss aus Sportlichkeit und Komfort gelungen. Die Verarbeitung im Innenraum leistet sich keine Schwächen. Mit seinem Verbrauch liegt der Kia Sportage in der SUV-Klasse im Durchschnitt, wobei die Motoren keine Kraftpakete sind.

Schwächen: Viele Probleme & Schwachstellen

Autobesitzer kritisieren die schlechte Übersicht, sodass sich Gebrauchtwagenkäufer unbedingt ein eigenes Bild machen sollten. Das könnte insbesondere im Stadtverkehr zur Herausforderung werden. Zu den größten Schwächen des Kia Sportage gehören jedoch die zahlreichen Probleme und Krankheiten, mit denen das koreanische SUV in der Vergangen auffällig wurde. In der Pannenstatistik landet der Geländewagen wegen Problemen mit Batterie und Motor im hinten Mittelfeld.

Zudem könnte die Hauptuntersuchung im Alter zur Hürde werden. Autokäufer sollten klassische Schwachstellen wie Lenkung und Stoßdämpfer kontrollieren. Auch die Beleuchtung schwächelt. Nicht nur aufgrund des hohen Fahrzeuggewichts leidet die Bremse unter einem erhöhten Verschleiß. Davon sind sowohl die Fußbremse als auch die Feststellbremse betroffen. Ein Blick auf die Bremsscheiben ist immer empfehlenswert.

Autobesitzer bemängeln die Kühlleistung der Klimaanlage. Als Schwachstelle gilt auch die Kupplung, die je nach Fahrweise frühzeitig zu wechseln ist. Außerdem sollten Interessenten von den Dieselantrieben bis April 2012 Abstand nehmen. Diese Antriebe waren in der Vergangenheit vermehrt von Motorschäden betroffen. Wichtig: Ein Ölverlust an Motor und Getriebe ist keine Seltenheit.

Was kostet ein gebrauchter Kia Sportage?

Die Preise für einen gebrauchten Kia Sportage der dritten Generation beginnen bei 8.000 Euro. Für diesen Preis gibt es allerdings nur Fahrzeuge mit besonders hoher Laufleistung. Das muss kein Ausschlusskriterium sein, insbesondere dann nicht, wenn Kupplung, Bremsen & Co. frisch gewechselt wurden. Wer einen Gebrauchtwagen im Top-Zustand möchte, der sollte mindestens 14.000 Euro in die Hand nehmen.

Fazit zum Kia Sportage

Beim Kia Sportage der dritten Generation handelt es sich um ein solides SUV, das mit dem zeitlosen Design auffällt. Komfort und Platzangebot sind gut. Das macht den Koreaner nicht nur für den Alltag praktisch, sondern auch auf Reisen. Der Verbrauch ist für einen SUV seiner Klasse in Ordnung, aber auch nicht überzeugend, zumal die Benzinmotoren keine Kraftprotze sind. Dazu kommen die zahlreichen Probleme, mit denen sich Autobesitzer unter Umständen quälen. Unterm Strich liegt der dritte Kia Sportage im soliden Durchschnitt.

Unsere Bewertung für den Kia Sportage

Design ★★★☆☆
Komfort ★★★★☆
Antrieb ★★☆☆☆
Probleme ★☆☆☆☆
Kosten ★★★☆☆

Gesamtbewertung ★★★☆☆

Sönke Brederlow ist Rennfahrer, Journalist und Fahrzeugingenieur. Der 33-Jährige arbeitet als freiberuflicher Texter und ist als aktiver Rennfahrer und Fahrercoach tätig. Er hat ein abgeschlossenes Bachelorstudium der Fahrzeugtechnik, was bei der täglichen Arbeit hilfreich ist.

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