Der Winter naht und damit auch die Frage: Sind deine Reifen bereit für Schnee, Eis und nasse Straßen? Denn die richtige Bodenhaftung ist nicht nur angenehm, sondern absolut entscheidend für deine Sicherheit. Der ADAC hat auch 2024 wieder die gängigsten Winterreifen unter die Lupe genommen – und wie jedes Jahr gibt es Gewinner und Verlierer. Wir verraten, wie der ADAC Winterreifentest 2024 ausgefallen ist.

Was zeichnet einen guten Winterreifen aus?

„Von O bis O“ heißt die goldene Regel, also: Winterreifen gehören in der Regel von Oktober bis Ostern auf dein Auto. Die getesteten Modelle aus dem ADAC Winterreifentest 2024 tragen zwar alle das verpflichtende „Alpine“-Symbol, aber das ist leider noch lange kein Garant für Top-Qualität. Von den 28 getesteten Winterpneus haben vier Reifen komplett versagt, während sieben weitere Winterreifen nicht gerade für Begeisterung sorgen.

Der ADAC bewertet die getesteten Winterreifen in mehreren Kategorien. Bei der Fahrsicherheit (mit 70 Prozent gewichtet) stehen das Fahrverhalten auf trockener, nasser und winterlicher Fahrbahn im Fokus, inklusive Bremsweg, Handling und Aquaplaning. Dabei werden auch Fahrkomfort und Fahrverhalten im Grenzbereich, etwa Kurvenstabilität und Spurwechsel, berücksichtigt.

Die Umweltbilanz fließt zu 30 Prozent in die Gesamtnote mit ein. Hier werden Laufleistung, Abrieb und Kraftstoffverbrauch geprüft, ebenso wie das Geräuschverhalten und die Nachhaltigkeit, also etwa Herstellungsland oder Recyclingfähigkeit. Ziel ist es, einen sicheren, langlebigen und umweltfreundlichen Winterreifen zu finden. Und das kann nicht jedes Modell bieten. Kurzum: Beim Reifenkauf solltest du die Augen offen halten!

Im Fokus standen beim ADAC Winterreifentest 2024 zwei beliebte Dimensionen:

  • 205/55 R16 H – für die klassische Kompaktklasse
  • 215/55 R17 V – für kompakte SUVs
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Winterreifen 215/55 R17 – Welcher Kompakt-SUV fährt weg?

Auch beim ADAC Winterreifentest 2024 zeigt sich, dass die Testsieger von den bekannten Herstellern kommen. Der Goodyear UltraGrip Performance 3 führt das Feld an, dicht gefolgt vom Dunlop Winter Sport 5. Beide Modelle bieten perfekten Halt auf trockenen, nassen und winterlichen Straßen. Besonders der Winterreifen von Goodyear punktet mit seiner Umweltbilanz – wenn dein Herz für die Umwelt schlägt, hast du hier einen Volltreffer gelandet!

Den dritten Platz sichert sich der Vredestein Wintrac Pro mit einer respektablen Gesamtnote von 2,4. Seine Stärke sind die hervorragenden Wintereigenschaften, während die Leistung bei Trockenheit und Nässe nicht ganz ausreicht, um sich gegen die beiden Erstplatzierten durchzusetzen. Dennoch ist der Winterreifen von Vredestein eine Empfehlung wert.

Im soliden Mittelfeld tummeln sich ebenfalls verlässliche Kandidaten wie der Semperit Speed-Grip 5, der Continental WinterContact TS 870 P, der Pirelli Cinturato Winter 2 und der Hankook Winter i*cept RS3. Auch GitiWinter W2 und Firestone Winterhawk 4 liefern passable Leistungen ab – mit minimalen Schwächen, aber immer noch empfehlenswert.

ADAC Winterreifentest 2024: Wer lieber Abstand halten sollte …

Die drei Modelle Viking WinTech, Kumho WinterCraft WP52 und Maxxis Premitra Snow WP6 schneiden mit einem knappen „ausreichend“ ab und erhalten deshalb keine Kaufempfehlung. Vor allem auf trockenen Straßen konnten sie im ADAC Winterreifentest 2024 nicht überzeugen. Aber der wahre Verlierer ist der Kenda Wintergen 2 KR501. Wer bei Trockenheit und Nässe so unsicher unterwegs ist, sollte lieber im Verkaufsregal bleiben!

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Winterreifen 205/55 R16 – Wer rockt die Kompaktklasse?

In der beliebten 205er-Dimension gibt es beim ADAC Winterreifentest 2024 einen klaren Champion: der Continental WinterContact TS 870. Mit einer Bestnote von 1,8 in der Fahrsicherheit sticht er die Konkurrenz locker aus, vor allem auf nasser Fahrbahn und bei winterlichen Bedingungen.

Auch der Michelin Alpin 6 muss sich nicht verstecken. Obwohl er knapp hinter dem Conti landet, überzeugt er mit beeindruckender Langlebigkeit: Mit einer prognostizierten Laufleistung von satten 53.200 Kilometern in Kombination mit einem sparsamen Verbrauch ist dieser Winterreifen vor allem für Vielfahrer eine gute Alternative zum Testsieger.

Der Goodyear UltraGrip Performance 3 konnte ebenfalls überzeugen. Er liegt bei Fahrsicherheit und Umweltbilanz jeweils zwischen den beiden Erstplatzierten und erhält die Note „gut“. Kurzum: Er bietet einen perfekten Kompromiss aus beiden Wertungen.

Auch der Hankook Winter i*cept RS3 und Dunlop Winter Sport 5 (beide Note 2,6) sowie der Nokian Snowproof 2 und Falken Eurowinter HS02 (Note 2,8) haben sich ihre Plätze in der oberen Liga verdient. Sie landen zwar „nur“ im Bereich befriedigenden Gesamtnoten, liefern aber dennoch solide Leistungen – auch mit diesen Reifen kommst du sicher durch den Winter.

ADAC Winterreifentest 2024: Wer lieber hinterherrollt …

Ganz hinten im Feld landen fünf Reifen, die du besser meiden solltest. Besonders enttäuschend ist das Ergebnis beim Pirelli Cinturato Winter 2, der sich mit schwachen Leistungen bei Trockenheit ins Aus manövriert, obwohl er im Winter durchaus Potenzial zeigt. Auch der Vredestein Wintrac patzt auf trockener Straße und bringt es nicht auf die vorderen Ränge.

Der Zeetex WH 1000 enttäuscht auf ganzer Linie, und auch für den GT Radial WinterPro 2 Evo gibt es beim ADAC Winterreifentest 2024 keine Empfehlung. Am schlechtesten schneidet allerdings der Winrun Winter-max A1 WR22 ab, der auf nasser Fahrbahn dermaßen schlecht bremst, dass dein Auto bei 30 km/h noch fröhlich weiterrollt, wenn andere Reifen längst stehen. Heißt: Schlusslicht für den China-Reifen!

Fazit: Nicht jeder Winterreifen ist ein Gewinner

Ob SUV oder Kompaktklasse – bei der Wahl deiner Winterreifen solltest du genau hinsehen. Einige Modelle meistern den Winter mit Bravour, während andere eher für frostige Nerven und Angst hinter dem Lenkrad sorgen. Mit den Spitzenreitern aus dem ADAC Winterreifentest 2024 kannst du jedoch beruhigt durch den Winter fahren.

Sönke Brederlow ist Rennfahrer, Journalist und Fahrzeugingenieur. Der 32-Jährige arbeitet als freiberuflicher Texter und ist als aktiver Rennfahrer und Fahrercoach tätig. Er hat ein abgeschlossenes Bachelorstudium der Fahrzeugtechnik, was bei der täglichen Arbeit hilfreich ist.

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