Ohne die Batterie lässt sich das Auto nicht starten. Insbesondere im Winter, wenn die Temperaturen sehr niedrig sind, werden Höchstleistungen vollbracht, um den Motor ans Laufen zu bringen. Das belastet die Batterie, sodass sie im Laufe der Jahre immer schwächer wird – mit Folgen. Fast jede zweite Panne ist darauf zurückzuführen, dass die Autobatterie schwach oder defekt ist. Wir verraten, wie Autofahrer die ersten Anzeichen erkennen und richtig deuten, damit die Batterie rechtzeitig, aber nicht zu früh, gewechselt wird.

Eine Autobatterie hält durchschnittlich sechs Jahre

Klassische Autobatterien sind für eine Lebensdauer von vier bis sechs Jahren ausgelegt. Das heißt jedoch nicht, dass die Batterien nach sechs Jahren grundsätzlich zu wechseln sind. Ein gutes Produkt kann die durchschnittliche Lebensdauer um mehrere Jahre überschreiten. Wie lange die Batterie hält, ist von der individuellen Nutzung des eigenen Fahrzeugs und der regelmäßigen Pflege bzw. Wartung abhängig.

Die Reinigung der Kontakte und die Nutzung von Polfett kommt der Lebensdauer der Batterie zugute. Zum einen werden Kriechströme reduziert, welche die Batterie langsam entladen. Zum anderen wird die Oxidation der Kontakte verhindert, sodass sich der Widerstand nicht erhöht und die Leistungsfähigkeit langfristig erhalten bleibt.

Warum geht die Autobatterie kaputt?

Keine Batterie ist für die Ewigkeit gebaut. Die Anzahl der Ladezyklen ist begrenzt. Je nach Nutzung der Autobatterie bilden sich Kristalle an den Elektroden, die durch Bleisulfat in der Batterie entstehen. Die nutzbare Oberfläche der Elektroden wird somit kleiner, was sich im Laufe der Jahre durch eine spürbare Leistungsminderung äußert.

Infolge von Erschütterungen, die während der Fahrt auftreten, können sich diese Kristalle jedoch lösen. Sie fallen auf den Boden der Batterie. Das geht so lange gut, bis die Kristallschicht eine Verbindung zwischen beiden Elektroden herstellt. Es kommt zum Kurzschluss und zum Defekt der Batterie.

Der Winter als harte Zeit für Autobatterien

Im Winter wird die Autobatterie besonders beansprucht, sodass zu dieser Jahreszeit die meisten Schäden und Pannen auftreten. Aufgrund der niedrigen Temperaturen sind die Batterien nicht so leistungsstark. Bei minus zehn Grad Celsius reduziert sich die Kapazität auf die Hälfte. Ist die Autobatterie schwach, machen sich die Probleme im Winter besonders bemerkbar.

Denn die Batterie muss im Winter mehr Energie liefern, damit der Motor anspringt. Der Anlasser lässt sich schwerer drehen, denn das Motoröl ist wegen der niedrigen Temperaturen besonders zähflüssig. Zahlreiche Verbraucher, wie Lüftung, Heizung oder Beleuchtung, beanspruchen die Batterie zusätzlich.

Autobatterie schwach: Die ersten Anzeichen erkennen

Das eindeutigste Anzeichen, dass die Autobatterie schwach ist, ist der mühsame Motorstart. Wenn der Motor nicht direkt anspringt und der Anlasser darum kämpft, das Auto zum Leben zu erwecken, dann sollten sich Autobesitzer die ersten Gedanken machen. Dazu kommen weitere Anzeichen.

  • Der Motor springt schlecht an.
  • Warnmeldungen im Display leuchten.
  • Der Innenraum heizt langsamer auf.
  • Das Radio hat Aussetzer bzw. Störungen.

Sind die ersten Anzeichen erkennbar, ist ein zusätzlicher Test durchzuführen: Das Auto ist bei Dunkelheit mit eingeschalteter Zündung (nicht laufendem Motor!) vor einer Wand zu parken. Dann wird das Abblendlicht eingeschaltet. Reduziert sich nach kurzer Zeit die Lichtstärke, deutet dies auf eine schwache Batterie hin. Wer ein Messgerät zur Hand hat, der kann auch nachmessen. Selbst nach längerer Standzeit weist eine intakte Batterie noch eine Spannung zwischen 12,4 und 12,7 Volt auf.

Kein Grund zur Sorge!

Die genannten Anzeichen zwingen Autofahrer nicht grundsätzlich zum sofortigen Handeln. Möglicherweise wurde das Fahrzeug längere Zeit nicht gefahren oder die Temperaturen sind an diesem Tag besonders niedrig. Vielleicht hilft es, die Batterie über ein externes Ladegerät zu laden, um den Winter auch ohne den Batteriewechsel zu überstehen.

Wichtige Tipps: Schäden & Pannen vermeiden

Damit die Batterie möglichst lange durchhält und der Motorstart am frostigen Morgen nicht zur Herausforderung wird, sollten Autofahrer einige Grundregeln beachten. Die größten Stromverbraucher, zum Beispiel Musikanlage, Heizung oder Beleuchtung, sollten erst nach dem erfolgreichen Motorstart eingeschaltet werden. Im Idealfall gewöhnen sich Autobesitzer an, die Verbraucher schon beim Abstellen des Fahrzeugs auszuschalten.

Wer eine Garage hat, der sollte diesen Vorteil nutzen. Auch, wenn die Temperaturen nur geringfügig höher sind, so kann dieser Unterschied schon dazu beitragen, den Motorstart zu erleichtern. Häufige Kurzstrecken gelten als Gefahr für die Batterie, denn die Fahrten reichen meist nicht aus, um den Energiespeicher wieder zu laden. Daher gilt, dass Autofahrer mindestens einmal pro Monat auch längere Fahrten planen sollten.

Autobatterie schwach? Rechtzeitig wechseln!

Wenn alles nichts hilft und die Anzeichen für eine schwache Batterie sogar zunehmen, dann ist die Batterie auszutauschen. Im Handbuch des Fahrzeugs ist vermerkt, welches Modell für das entsprechende Fahrzeug geeignet ist. Hierbei spielt beispielsweise eine Rolle, ob das Auto eine Start-Stopp-Automatik besitzt. Am einfachsten ist es, wenn die Werkstatt den Austausch vornimmt. Dann müssen sich Autofahrer auch um die Entsorgung der alten Batterie nicht kümmern.

Sönke Brederlow ist Rennfahrer, Journalist und Fahrzeugingenieur. Der 32-Jährige arbeitet als freiberuflicher Texter und ist als aktiver Rennfahrer und Fahrercoach tätig. Er hat ein abgeschlossenes Bachelorstudium der Fahrzeugtechnik, was bei der täglichen Arbeit hilfreich ist.

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