Eine Sitzheizung im Auto sorgt vor allem in den Wintermonaten für angenehme Wärme an Rücken und Gesäß. Wer sich einmal daran gewöhnt hat, möchte den zusätzlichen Luxus im Winter nicht mehr missen. Aber auch, wer in seinem Auto bisher noch nicht in den Genuss der warmen Autositze gekommen ist, muss darauf nicht verzichten: Es gibt verschiedene Möglichkeiten und Varianten, wie sich eine Sitzheizung nachrüsten lässt.

Wie funktioniert eine Sitzheizung im Auto?

Die Sitzheizung im Auto funktioniert mit Heizelementen, die Wärme erzeugen und die Insassen somit am Rücken und dem Gesäß wärmen. Dabei kommen in der Regel Heizdrähte zum Einsatz, die entweder zu einer Heizmatte unter dem Sitzbezug zusammengefasst sind oder auch direkt in den Sitz- bzw. Lehnenbezug eingearbeitet sind. Bei den meisten Fahrzeugen lässt sich die Sitzheizung in zwei oder drei Stufen regulieren.

Jede Sitzheizung arbeitet mit Temperatursensoren, welche die Wärmeentwicklung der Heizdrähte überwachen und einer möglichen Überhitzung durch rechtzeitige Abschaltung entgegenwirken. In den meisten Fällen beschränkt sich die Sitzheizung auf die beiden Vordersitze, bei höherpreisigen Fahrzeugen ist die Ausstattung mitunter aber auch für die Fondpassagiere verfügbar.

Sitzheizung nachrüsten: Welche Möglichkeiten gibt es?

Grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, um die Sitzheizung im Auto nachzurüsten. Im Vorteil ist, wer die Sitzheizung bereits serienmäßig in seinem Auto verbaut hat. Die Heizelemente sind dabei in den Autositz integriert, und auch die Schalter sind vornehmlich in die Mittelkonsole eingelassen. Wer sich für eine Nachrüstung der Sitzheizung entscheidet, bekommt diesen Luxus nicht – zumindest nicht immer.

Wenn die Sitzheizung in den Sitz integriert ist, ist sie nicht zu erkennen

Ein Austausch der Autositze als clevere Lösung

Eine clevere Lösung ist es, die vorhandenen Autositze (ohne Sitzheizung) einfach gegen passende Sitze (mit Sitzheizung) zu tauschen. Je nachdem, um welches Auto es sich handelt, gibt es vergleichbare Exemplare mit integrierter Sitzheizung, die sich einfach wechseln lassen. Das ist allerdings nicht günstig und sollte nur in der Kfz-Werkstatt durchgeführt werden, weil der Sitz ordnungsgemäß montiert und eventuelle Sitzairbags wieder angeschlossen werden müssen.

Wichtig: Es ist darauf zu achten, dass der neue Sitz für die Nutzung im jeweiligen Fahrzeug zugelassen ist – andernfalls hat eine zusätzliche TÜV-Abnahme zu erfolgen, die weitere Kosten und einen erhöhten Aufwand verursacht.

Professioneller Einbau in den Sitz als komplexe Variante

Natürlich ist es auch möglich, die Sitzheizung in die vorhandenen Autositze zu integrieren. Auch diese Arbeiten dürfen nur von ausgebildetem Fachpersonal durchgeführt werden, wenn es sich um einen Autositz mit Seitenairbag handelt. Zudem werden spezielle Kenntnisse, insbesondere im Bereich der Fahrzeugelektronik, benötigt.

Zunächst werden die vorhandenen Sitzbezüge abgezogen, sodass die Heizmatten auf der Sitzfläche und der Rücklehne montiert und an das Fahrzeug angeschlossen werden können. Im letzten Schritt werden die Polster und Bezüge wieder angebracht, sodass die Sitzheizung nicht mehr zu erkennen ist. Diese Möglichkeit ist besonders gefragt, aber auch sehr aufwendig.

Die beheizbare Sitzauflage als günstige Alternative

Die günstigste Möglichkeit, um eine Sitzheizung nachzurüsten, ist die Verwendung einer beheizbaren Sitzauflage. Entsprechende Heizmatten sind für wenig Geld im Internet erhältlich und in der Regel nicht an das jeweilige Fahrzeug gebunden. Die Heizauflagen werden mit Gummibändern oder Haken am Autositz befestigt und die Stromversorgung erfolgt über den Zigarettenanzünder (12 Volt Bordspannungssteckdose) des Fahrzeugs.

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Sitzheizung einbauen: Gibt es Probleme mit TÜV und Polizei?

Eine Nachrüstung der Sitzheizung ist meist unbedenklich und hat keine Auswirkungen auf die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs. Allerdings gibt es Ausnahmen und spezielle Regelungen: Die Heizmatten bzw. Sitzauflagen dürfen eventuelle Seitenairbags nicht überdecken! Bei einem Austausch der Sitze ist darauf zu achten, dass die Nutzung im jeweiligen Auto erlaubt ist.

Welche Eigenschaften sollte eine gute Sitzheizung haben?

Ein gute Sitzheizung zeichnet sich durch unterschiedliche Faktoren auf. Vor dem Kauf einer Sitzheizung ist auf folgende Eigenschaften zu achten:

  • Temperatur: Die Temperatur der Sitzheizung ist einer der wichtigsten Punkte, auf die beim Kauf zu achten ist. Eine gute Sitzheizung erreicht Temperaturen bis zu 50 Grad, mindestens sollten es jedoch 30 Grad sein. Im Idealfall verfügt die Sitzheizung über eine Regulierung in mehreren Stufen. Von Billigprodukten ohne Thermostat und Überhitzungsschutz ist abzuraten!
  • Aufheizzeit: Auch die Aufwärmzeit, also die Zeit, die für das Erreichen der Höchsttemperatur gebraucht wird, spielt eine wichtige Rolle. Werte um zehn Minuten sind die Regel, länger als 30 Minuten sollte die Aufheizzeit nicht dauern.
  • Passgenauigkeit: Insbesondere bei Sitzauflagen, die auf den Autositz gelegt werden, ist auf eine gute Passgenauigkeit zu achten. Ist die Matte zu groß oder zu klein, wird sie in ihrer Funktion beeinträchtigt. Auch ein Verrutschen der Heizauflage kann störend sein und die Effektivität der Sitzheizung beeinflussen.
  • Kosten: Die Kosten der Sitzheizung spielen bei der Anschaffung der Sitzheizung bzw. einer Heizauflage eine entscheidende Rolle. Eine Sitzauflage ist schon für wenige Euros erhältlich, allerdings sind diese Produkte oft nicht effektiv genug.

Sitzheizung nachrüsten: die größten Fehler im Überblick

Wer sich dazu entscheidet, eine Sitzheizung nachzurüsten, kann viele Fehler machen. Am Ende sind Ärger und Frust groß, weil der erhoffte Luxus ausbleibt. Daher sagen wir dir schon vorab, mit welchen Problemen und Beeinträchtigungen du rechnen solltest.

  • durch die Heizmatte leidet der Sitzkomfort
  • die Kabel hängen lose im Innenraum herum
  • je nach Auflage wird nicht der komplette Sitz geheizt
  • durch den Einbau der Sitzheizung erlischt die Garantie
  • die Heizmatten verrutschen auf dem Autositz

Was ist bei der Verwendung der Sitzheizung zu beachten?

Wer eine Sitzheizung besitzt und regelmäßig verwendet, muss mit einem erhöhten Kraftstoffverbrauch rechnen. Beim Aufheizen benötigt eine herkömmliche Sitzheizung mindestens 100 Watt, beim Dauerbetrieb sind es knapp 50 Watt. Dadurch ergibt sich ein Mehrverbrauch von rund 0,1 Liter auf 100 Kilometer. Das ist nicht viel, kann sich allerdings aufsummieren. Praktisch: Einige Sitzheizungen schalten sich nach einiger Zeit von alleine ab.

Preise & Kosten für das Nachrüsten der Sitzheizung

Die Preise für eine Sitzheizung sind von der Variante abhängig: Eine Heizauflage, die einfach auf den Autositz gelegt wird, ist ab 30 Euro erhältlich. Allerdings ist es empfehlenswert, nicht an der Qualität zu sparen und mindestens 50 Euro pro Sitzauflage zu investieren. Wer sich die Sitzheizung in den Autositz integrieren lässt, muss je nach Werkstatt und Auto mit Kosten bis zu 400 Euro rechnen. Für den Austausch der Sitze können wir an dieser Stelle keinen Preis nennen, weil die Kosten stark variieren.

Sitzheizung nachrüsten: Selbst einbauen oder in der Werkstatt?

Am Ende stellt sich die Frage, ob die Sitzheizung selbst nachgerüstet oder lieber eine erfahrene Kfz-Werkstatt beauftragt wird. Wer etwas Erfahrung und Geschick hat, kann die Sitzheizung selbst einbauen. Insbesondere dann, wenn der Autositz über einen Airbag verfügt, ist es jedoch ratsam (und mitunter sogar vorgeschrieben), die Nachrüstung der Sitzheizung bei einer Fachwerkstatt durchführen zu lassen.

Sönke Brederlow ist Rennfahrer, Journalist und Fahrzeugingenieur. Der 32-Jährige arbeitet als freiberuflicher Texter und ist als aktiver Rennfahrer und Fahrercoach tätig. Er hat ein abgeschlossenes Bachelorstudium der Fahrzeugtechnik, was bei der täglichen Arbeit hilfreich ist.

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