Um sich vor kapitalen Motorschäden zu schützen, sollten Autofahrer regelmäßig den Ölstand prüfen. Denn nur, wenn ausreichend Motoröl vorhanden ist, bleibt der Antrieb vor möglichen Schäden bewahrt. Ist zu wenig Schmiermittel im Motor, dann solltest du dringend das richtige Motoröl nachfüllen. Doch aufgepasst: Auch zu viel Öl ist schädlich!
Das Öl übernimmt im Motor gleich mehrere Funktionen, denn es ist nicht allein für die Schmierung der beweglichen Teile verantwortlich. Das Motoröl sorgt auch für die notwendige Abdichtung zwischen Kolben und Zylinder, damit in den Brennräumen die erforderliche Kompression des Kraftstoff-Luft-Gemisches möglich ist.
Außerdem trägt das Öl maßgeblich zur Kühlung und der Reinigung des Motors bei. Kurzum: Ohne das wichtige Schmiermittel, das regelmäßig getauscht werden sollte, kann der Motor nicht langfristig und effizient funktionieren. Daher ist es wichtig, dass Autofahrer etwa einmal im Monat den Ölstand prüfen.
Wieso verändert sich der Ölstand?
Die Frage vieler Autofahrer ist berechtigt: Warum ändert sich der Ölstand überhaupt, obwohl keine Undichtigkeiten zu erkennen sind und sich auch keine Ölflecken unter dem Auto befinden? Es ist normal und vollkommen in Ordnung, dass geringe Mengen des Motoröls in den Brennraum gelangen und dort gemeinsam mit dem Kraftstoff verbrennen.
Obwohl sich der Ölverbrauch in den vergangenen Jahren deutlich reduziert hat, ist der Ölstand regelmäßig zu kontrollieren. Ältere Fahrzeuge verbrauchen bis zu einem Liter Motoröl pro eintausend Kilometer.
Ölstand prüfen: So funktioniert die Kontrolle
Bevor du den Ölstand prüfen kannst, sollte der Motor auf Betriebstemperatur gebracht werden. Es ist empfehlenswert, mindestens zehn Kilometer zu fahren, damit das Öl warm ist. Anschließend ist das Fahrzeug auf einer möglichst ebenen Fläche abzustellen, um das Ergebnis der Ölprüfung nicht zu verfälschen
Wichtig ist auch, nach dem Abstellen des Motors noch einige Minuten zu warten, damit sich das Öl, das noch im Motorblock und dem Zylinderkopf sitzt, in der Ölwanne sammelt. Diese Zeit kann schon genutzt werden, um die Motorhaube zu öffnen und zu sichern.
Außerdem sollte ein sauberes, fusselfreies Tuch bereitliegen. Dann ist der Ölmessstab herauszuziehen und mit dem Tuch zu reinigen. Wichtig: Erst nachdem der Stab ein weiteres Mal bis zum Anschlag eingesteckt und herausgezogen wurde, kann der Ölstand abgelesen werden. An der Spitze des Messstabs sind verschiedene Markierungen zu erkennen. Hier sammelt sich das Öl. Im Idealfall befindet sich der Ölstand auf mittlerem Niveau mit Tendenz zur maximalen Markierung.
Ölstand zu niedrig? Direkt Nachfüllen!
Der Ölstand sollte annähernd bis zur letzten Markierung reichen, keinesfalls jedoch darüber liegen. Auch ein geringer Ölstand, der nur die erste Markierung streift, erfordert Handlungsbedarf. In diesem Fall ist Öl nachzufüllen, um die ausreichende Schmierung des Motors sicherzustellen. Zwischen der minimalen und maximalen Markierung liegt in vielen Fällen rund ein Liter Öl.
Dennoch sind immer nur geringe Mengen an Motoröl nachzufüllen, bevor du wieder den Ölstand kontrollierst. Auch hier ist einige Minuten zu warten, damit sich das frische Öl in der Wanne sammeln kann. Hinweis: Die Informationen zum benötigten Motoröl stehen im Handbuch.
Bei modernen Autos: Ölstand prüfen
Es ist möglich, dass der Ölmessstab bei modernen Autos gar nicht mehr vorhanden ist. In diesem Fall erfolgt die Messung über den elektronischen Bordcomputer. Erklärungen, wie das System funktioniert und worauf Autofahrer dabei achten sollten, sind in der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs zu finden.
In der Regel warnen die Systeme automatisch, sobald der Ölstand zu niedrig wird. Oftmals kann es dann allerdings schon zu spät sein. Daher ist immer, wenn ein Messstab vorhanden ist, auch eine manuelle Prüfung empfehlenswert. Denn Vertrauen ist gut, aber Kontrolle ist besser.
Falscher Ölstand: Diese Schäden drohen
Warum ist der richtige Ölstand wichtig? Wenn sich zu wenig Schmiermittel im Motor befindet, wird die Reibung der Kolben im Zylinder so groß, dass eine enorme Hitze entsteht. Dadurch werden die Kolben an der Zylinderwand festgebrannt, was zum sofortigen Stillstand und irreparablen Folgeschäden führt. Hier handelt es sich um den sogenannten „Kolbenfresser“, der schon viele Motoren in den Tod führte.
Also besser zu viel Öl einfüllen? Auch nicht! Wenn sich zu viel Öl im Motor befindet, wird das Schmiermittel schaumig geschlagen, sodass die erforderliche Schmierung ebenfalls leidet. Darüber hinaus gelangt das Öl in andere Bereiche, wie zum Beispiel den Ansaugtrakt, wo weitere Schäden drohen.
Daher ist unbedingt darauf zu achten, dass sich der Ölstand im idealen Bereich einpendelt. Nur dann bleiben Autofahrer vor Beschädigungen durch eine falsche Ölmenge bewahrt.