Jeder Autofahrer kennt die runde Prüfplakette auf dem hinteren Nummernschild. Sie verrät, wann das Fahrzeug zur nächsten Hauptuntersuchung muss. Doch was bedeuten die Farben, Zahlen und Markierungen eigentlich genau? Wer die TÜV-Plakette lesen kann, vermeidet Bußgelder und unnötigen Ärger. In diesem Ratgeber erfährst du alles, was du über die sogenannte „TÜV-Plakette„ wissen musst – auch, warum dieser Name eigentlich falsch ist.
Die „TÜV-Plakette“: Ein Begriff, der eigentlich falsch ist
Im Volksmund wird häufig von der „TÜV-Plakette“ gesprochen, wenn die runde Prüfplakette auf dem hinteren Kennzeichen gemeint ist. Diese Bezeichnung ist jedoch streng genommen nicht korrekt.
Die offizielle Bezeichnung lautet „HU-Plakette“, weil sie die bestandene Hauptuntersuchung, kurz HU, nach § 29 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) bescheinigt. Die Plakette ist also der amtliche Nachweis, dass ein Fahrzeug den Vorschriften entspricht und weiterhin am Straßenverkehr teilnehmen darf.
Diese Hauptuntersuchung kann jedoch nicht nur vom TÜV, sondern auch von anderen Prüforganisationen wie DEKRA, GTÜ oder KÜS durchgeführt werden. Die Bezeichnung „TÜV-Plakette“ ist daher zwar bekannt, aber eigentlich nicht richtig …
TÜV-Plakette lesen: So einfach geht’s!
Auf den ersten Blick mag die Prüfplakette mit ihren Zahlen, Farben und Markierungen verwirrend wirken. Doch das Lesen der TÜV-Plakette ist einfacher als es scheint – und jeder Autofahrer sollte wissen, welche Informationen dieser wichtigen Plakette zu entnehmen sind.

Die wohl bedeutendste Information ist das Jahr der nächsten fälligen Hauptuntersuchung, das in der Mitte der Plakette zu finden ist. Im äußeren Kreis stehen die Zahlen 1 bis 12, die den Monaten des Jahres entsprechen.
Die Zahl ganz oben, also bei 12 Uhr, gibt den Monat an, in dem die Hauptuntersuchung fällig ist. Im Beispiel aus dem obigen Beispiel wäre die nächste HU im April 2025 fällig.
Was bedeuten die schwarzen Balken?
Neben den Ziffern für das Jahr und den Monat der nächsten HU befinden sich auf der Prüfplakette auffällige schwarze Balken. Sie erleichtern das schnelle Erkennen der Fälligkeit der nächsten Untersuchung, insbesondere bei einer Sichtprüfung aus der Distanz.
Die Balken, die immer die ’12‘ auf der Plakette umrahmen, wurden eingeführt, weil die kleinen Ziffern aus einiger Entfernung nur schwer zu erkennen sind. Mithilfe dieser schwarzen Markierung lässt sich die TÜV-Plakette besser lesen.
Das Ablesen der TÜV-Plakette über die Balken funktioniert wie bei einer Uhr: Die Position, an der sich die Markierung befindet, entspricht dem Monat der nächsten Hauptuntersuchung. Im obigen Beispiel befinden sich die Balken auf der 4-Uhr-Position, was einer Fälligkeit im April entspricht.
Warum haben TÜV-Plaketten verschiedene Farben?
Die Farbe der Prüfplakette ändert sich jährlich nach einem vorgegebenen Farbcode. Die verschiedenen Farben der TÜV-Plakette helfen, auf einen Blick zu erkennen, in welchem Jahr das Fahrzeug wieder zur Hauptuntersuchung muss.
Alle Farben wechseln in einer festgelegten Reihenfolge, die bundesweit einheitlich ist. Durch diesen Farbwechsel ist es für die Ordnungsbehörden und Prüfer einfacher, abgelaufene Plaketten sofort zu erkennen, ohne jede einzelne Plakette im Detail überprüfen zu müssen.
Welche Farben der TÜV-Plaketten gibt es?
Es gibt sechs verschiedene Farben für die TÜV-Plakette, die sich alle sechs Jahre wiederholen und gemäß Anlage IX zu § 29 StVZO genormt sind. Orange entspricht der RAL-Farbe 2000, gefolgt von Blau (RAL 5015), Gelb (RAL 1012) und Braun (RAL 8004) sowie Pink (RAL 3015) und Grün (RAL 6018).

Apropos Norm: Auch die Größe der TÜV-Plakette ist fest definiert. Der Durchmesser beträgt immer 35 Millimeter, die Schrifthöhe der Jahreszahl fünf Millimeter. Die Monatsziffern sind vier Millimeter hoch, die Strichstärke beträgt 0,7 Millimeter.
TÜV-Plakette lesen: Worauf Autofahrer achten müssen
Autofahrer sollten regelmäßig prüfen, wann die nächste Hauptuntersuchung fällig ist. Wer diesen Termin verpasst, muss mit einem Bußgeld rechnen. Ein Blick auf die Plakette kann also helfen, unnötige Strafen zu vermeiden und das Fahrzeug in einem verkehrssicheren Zustand zu halten.