Der Herbst stellt für Autofahrer eine besondere Herausforderung dar. Es wird früher dunkel, die Straßen sind mit Laub bedeckt und dadurch rutschig, zudem lauern weitere Gefahren, darunter das typische Herbstwetter. Damit das Autofahren im Herbst nicht zum Reinfall wird, haben wir zehn Tipps für eine unfallfreie Fahrt zusammengestellt. So kommst du sicher durch den Herbst!

Tipp 1: Fahrzeug rechtzeitig überprüfen!

Es ist wichtig, dass du dein Auto rechtzeitig überprüfst und vor dem Herbst noch einmal in Schuss bringst. Scheibenwischer und Beleuchtung werden im Sommer kaum benötigt, daher solltest du vor dem Herbst kontrollieren, ob alles noch funktioniert und gegebenenfalls eine notwendige Reparatur bzw. einen Austausch von Wischerblättern und Leuchtmitteln vornehmen.

Tipp 2: Reifenwechsel nicht vergessen

Die bekannte Faustregel („Von O bis O“) besagt, dass die Winterreifen im Oktober aufgezogen werden sollten. Mittlerweile gibt es auch im Oktober noch sonnige Tage und die Temperaturen fallen erst zum Ende des Monats unter die kritische Grenze.

Dennoch solltest du rechtzeitig einen Reifenwechsel einplanen, bevor du vom Wintereinbruch überrascht wirst. Wenn du vorerst (natürlich nicht den ganzen Winter!) mit den Sommerreifen weiterfährst, solltest du mindestens auf eine ausreichende Profiltiefe von drei bis vier Millimetern sowie einen optimalen Luftdruck achten.

Tipp 3: Vorausschauend fahren, Geschwindigkeit anpassen

Es ist immer wichtig, vorausschauend zu fahren und die Geschwindigkeiten an die vorliegenden Bedingungen anzupassen, auch wenn die Verkehrsschilder etwas anderes zulassen. Beim Autofahren im Herbst gilt diese Regel ganz besonders!

Aufgrund der Blätter können die Straßen besonders rutschig sein, auch wenn es mehrere Tage nicht geregnet hat. Zudem musst du immer mit Sturmböen rechnen, vor allem beim Überfahren von Brücken oder an freien Landstraßen und Autobahnen.

Tipp 4: Beim Autofahren im Herbst mit Nebel rechnen

Beim Autofahren im Herbst musst du plötzlichen Nebel erwarten und dich darauf vorbereiten. Dann solltest du nicht nur die Geschwindigkeit verringern, sondern auch die Beleuchtung einschalten. Daher ist es gut zu wissen, wo sich der Schalter für die Nebelzusatzleuchten überhaupt befindet.

Doch Vorsicht: Die Nebelschlussleuchte darf nur bei einer Sichtweite unter 50 Metern eingeschaltet werden. Dann gilt auch eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Ist der Nebel vorbei, solltest du nicht vergessen, die Leuchte wieder auszuschalten, um die anderen Verkehrsteilnehmer nicht zu blenden.

Tipp 5: Besondere Vorsicht vor Wildtieren

Im Herbst ist die Gefahr von Wildunfällen besonders groß, weil die Wildtiere bei Dunkelheit aktiv werden und sich auf der Suche nach Nahrung häufig auf die Straßen verirren. Daher ist es ratsam, in der Nähe von Wäldern und Lichtungen besonders wachsam zu sein und das Tempo vorsorglich zu verringern.

Lässt sich der Unfall nicht vermeiden, halte das Lenkrad gerade und versuche nicht, auszuweichen. Das führt im schlimmsten Fall zu einem schweren Unfall. Du darfst die verletzten Wildtiere niemals anfassen und musst stattdessen die Polizei verständigen.

Vorsicht bei Wildtieren!

Wenn sich ein Wildtier am Straßenrand befindet, solltest du nicht das Fernlicht einschalten, weil die Tiere dadurch die Orientierung verlieren können und erst recht auf die Straße laufen. Besser ist es, zu hupen.

Tipp 6: Gefahren von Laub nicht unterschätzen

Dass Laub auf der Straße zur Gefahr werden kann, haben wir bereits erwähnt. Das ist allerdings nicht das einzige Risiko, das von den Blättern ausgeht. Das Laub verstopft die Abläufe an deinem Fahrzeug und führt zur verstärkten Rostbildung. Außerdem kann es die Sicht verschlechtern und die Funktion von Leuchten bzw. Rückspiegeln einschränken. Vor jeder Fahrt solltest du die Blätter daher vom Fahrzeug entfernen.

Auch im Innenraum kann das Laub zur Gefahr werden: Nicht nur, dass du dir zusätzliche Feuchtigkeit in den Innenraum bringst, können die Blätter unter deinen Schuhen dafür sorgen, dass du von den Pedalen rutscht. Das führt im schlimmsten Fall zum Unfall. Daher solltest du auch im Innenraum dafür sorgen, dass das Laub beseitigt wird.

Tipp 7: Den richtigen Parkplatz wählen

Der richtige Parkplatz ist beim Autofahren im Herbst besonders wichtig, denn das Parken unter Bäumen ist nicht nur wegen der fallenden Blätter zu vermeiden. Der Wind ist im Herbst besonders kräftig und in den Bäumen hängen viele lose oder morsche Äste, die herabfallen können. Das führt zu Schäden an Autos. Idealerweise suchst du einen Parkplatz, der sich fernab befindet, um sich auch für umstürzenden Bäumen zu schützen.

Im Herbst solltest du besser nicht unter Bäumen parken

Tipp 8: Kostenlosen Licht-Test durchführen lassen

Im Oktober bieten viele Kfz-Werkstätten einen kostenlosen Licht-Test an. Dabei wird nicht nur geschaut, ob die Beleuchtung überhaupt funktioniert, sondern auch, die Einstellung passt. Damit wird verhindert, dass der Gegenverkehr geblendet wird und das Licht eine optimale Ausleuchtung der Straße garantiert. Der kostenlose Licht-Test hat in Deutschland eine lange Tradition und wird bereits seit Oktober 1956 angeboten.

Tipp 9: Beim Autofahren im Herbst das Wetter im Auge halten

Im Herbst ist es immer ratsam, den aktuellen Wetterbericht im Auge zu halten. Du musst jederzeit mit plötzlichem Starkregen, Sturm oder gar Schneefall rechnen. Daher ist es gut, wenn du dich vorab informierst, um nicht unerwartet in das Wetterchaos zu geraten. Wenn du noch keine Winterreifen aufgezogen hast, solltest du das schnellstmöglich ändern, sonst drohen Unfälle und Strafen.

Tipp 10: Regelmäßige Autowäsche nicht vernachlässigen

Auch, wenn das Auto im Herbst bereits nach wenigen Tagen wieder schmutzig ist, kann sich die regelmäßige Autowäsche lohnen. Nicht nur, dass du den Zustand deines Fahrzeugs schützt, sorgst du für eine freie Sicht und die optimale Leuchtkraft deiner Scheinwerfer. Gleichzeitig verhinderst du, dass Laub und Schmutz für Schäden sorgen, beispielsweise einen erhöhten Verschleiß von Scheibenwischern.

Sönke Brederlow ist Rennfahrer, Journalist und Fahrzeugingenieur. Der 32-Jährige arbeitet als freiberuflicher Texter und ist als aktiver Rennfahrer und Fahrercoach tätig. Er hat ein abgeschlossenes Bachelorstudium der Fahrzeugtechnik, was bei der täglichen Arbeit hilfreich ist.

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