Der Opel Adam zählt zu den beliebten Kleinwagen in Deutschland. Mehr als 150.000 Fahrzeuge wurden hierzulande zugelassen, doch nicht alle Autos sind frei von Schwachstellen und Mängeln. Der Opel Adam hat Probleme, die Autobesitzer kennen sollten – von der Klimaanlage über Ölverlust bis zum Verschleiß am Fahrwerk.

Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums feierte Opel im September 2012 die Premiere des Adam, benannt nach Firmengründer Adam Opel. Der charmante Kleinwagen, der bis 2019 produziert wurde, markierte nicht nur eine Reminiszenz an die Wurzeln des Unternehmens, sondern auch einen frischen Design- und Lifestyle-Impuls für die Marke.

Die Serienproduktion startete im Januar 2013 im Opelwerk Eisenach, in das zuvor 190 Millionen Euro investiert wurden. Technisch basiert der Adam auf einer verkürzten Version der SCCS-Plattform von GM, die bereits beim Opel Corsa D sowie beim Fiat Punto der dritten Generation (Typ 199) zum Einsatz kam.

Solide Basis mit wenigen Kinderkrankheiten

Die solide Basis des Opel Adam war ein Vorteil des Kleinwagens, denn vor allem Kinderkrankheiten waren in den ersten Jahren eine Seltenheit. Und auch heute, knapp 15 Jahre nach seinem offiziellen Marktstart, fährt der Stadtflitzer in den meisten Fällen noch immer zuverlässig und größtenteils problemlos.

Im TÜV-Report wird der Adam sogar als „Sweetheart“ betitelt, während sich „im Kummerkasten der AUTO BILD erfreulich wenig“ Kritik ansammelt. Ganz ohne Schwächen bleibt die Knutschkugel allerdings nicht, was sich vor allem beim Blick in die offizielle ADAC-Pannenstatistik offenbart.

Opel Adam Pannenstatistik: Einspitzventile als Schwachstelle

Der größte deutsche Automobilclub meldet häufige Probleme mit defekten Einspitzventilen (2013 und 2014) sowie Kraftstoffpumpen (2015 und 2016). Bei Modellen mit Baujahr 2016 und 2017 sorgt zudem die Starterbatterie für häufige Einsätze der Pannenhelfer. Hinzu kommt der Schalthebel beim manuellen Getriebe, der ebenfalls als Schwäche gilt.

Schwierigkeiten mit den Zündspulen (2013 und 2014) sind mittlerweile seltener geworden. Insgesamt gilt der Opel Adam als zuverlässiges Fahrzeug, vor allem bei guter Pflege und regelmäßiger Wartung. Als Gebrauchtwagen ist der kultige Stadtflitzer aufgrund seiner soliden Basis und den wenigen Problemen eine Empfehlung wert.

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Hauptuntersuchung beim Opel Adam: Es scheitert am Licht

Die Durchfallquote des Opel Adam bei der Hauptuntersuchung liegt leicht unter dem Durchschnitt, wobei vor allem im Alter und bei steigender Laufleistung mit Problemen zu rechnen ist. Eine der größten Schwachstellen beim TÜV ist die Beleuchtung: Das verstellbare Abblendlicht wird überdurchschnittlich oft moniert.

Die Scheinwerfer machen dagegen weniger Schwierigkeiten und auch die Blinker sowie die hintere Beleuchtung fallen nur selten negativ auf. Unser Tipp: Ein kostenloser Lichttest, der sich zuvor in der Werkstatt durchführen lässt, kann Ärger bei der Hauptuntersuchung vermeiden.

Opel Adam Probleme: Ölverlust als typische Schwachstelle

Zu den weiteren Schwächen des Opel Adam gehört ein übermäßiger Ölverlust am Motor. Das typische Opel-Problem verschont auf den Kleinwagen nicht, wobei nahezu alle Antriebe betroffen sind. Dabei spielt es fast keine Rolle, wie alt das Auto ist, denn schon ab der zweiten HU nach fünf Jahren fällt der Adam im Vergleich zu anderen Modellen aus der Reihe.

Ebenso viel Kritik gibt es für die Federn des Fahrwerks, die nach sieben Jahren auffällig oft verschlissen sind, ebenso wie die Lenkgelenke. Die Fußbremse liegt knapp unter dem Durchschnitt, wobei die Feststellbremse ab dem neunten Jahr überproportional häufig für Schwierigkeiten bei der Hauptuntersuchung sorgt.

Welche Motoren die größten Probleme bereiten

Beim Opel Adam standen Drei- und Vierzylinder-Motoren mit 69 bis 150 PS zur Auswahl. In puncto Zuverlässigkeit können vor allem die Saugbenziner mit 1,2- und 1,4-Liter-Hubraum (69, 87 und 110 PS) überzeugen. Nur Zündaussetzer als Folge eines defekten Zündmoduls können auftreten. Die Steuerkette macht bei regelmäßigem Ölwechsel nur selten Probleme.

Ab 2014 kam der 90 PS starke 1.0 EDIT (Reihendreizylinder-Turbomotor) hinzu. Bei diesem Aggregat wird häufig von verkokten Injektoren sowie Kohleablagerungen im Ansaugtrakt berichtet, insbesondere bei hoher Laufleistung. Allein Kurzstrecken sind allerdings auch nicht gut: Aufgrund von Kühlflüssigkeit oder Kraftstoff im Motoröl kann der Turbolader übermäßig schnell verschleißen.

Der 1.4-Liter-Turbomotor aus dem Opel Adam S bereitet dagegen nur wenig Sorgen. Die Baureihe B14NEH zeigt sich bei guter Pflege sehr langlebig, vornehmlich dann, wenn auf nachträgliche Tuning-Maßnahmen verzichtet wurde. Ein Chiptuning kann mitunter zum Pleuellagerschaden führen.

Was uns die Besitzer eines Opel Adam berichten

Die besten Erfahrungen zum Opel Adam kommen aus erster Hand: Autobesitzer berichten von unterschiedlichen Kritikpunkten aus ihrem Alltag. Dazu gehören diverse Probleme mit dem Infotainment-System, insbesondere was die Verbindung via Bluetooth betrifft. Auf einige Ausstattungen, beispielsweise eine Sitzheizung, muss beim Adam ohnehin verzichtet werden.

Klimaanlage des Opel Adam als größte Schwäche?

Die häufigsten Rückmeldungen gibt es allerdings zur Klimaanlage: Opel-Besitzer berichteten uns von einem Defekt am Klimakompressor sowie Undichtigkeiten im System, was dazu führt, dass die Klimaanlage nicht immer für kühle Luft im Auto sorgt. Sobald die ersten Anzeichen auftauchen, dass das System nicht mehr kühlt, ist eine Werkstatt aufzusuchen.

Das genaue Gegenteil, nämlich dass die Heizung nicht mehr richtig wärmt, scheint beim Opel Adam ebenfalls keine Seltenheit zu sein. Auch hierfür kann der Klimakompressor verantwortlich sein. Möglich ist aber auch, dass der Wärmetauscher verstopft oder verschmutzt bzw. zu wenig Kältemittel im Fahrzeug ist.

Von Glasdach bis Feststellbremse: Rückrufe eine Seltenheit

Der Opel Adam hat Probleme, aber auch nicht wenige Rückrufe: So gab es in der Vergangenheit unter anderem Mängel am Glasdach, das sich lösen konnte, und an der Feststellbremse, die aufgrund eines Materialfehlers am Zahnsegment bei einigen Modellen den Dienst quittierte.

Hinzu kommen mehrere Rückrufe wegen Problemen mit dem Lenkungssystem, einem nicht korrekt verschraubten Achsschenkelgelenk sowie möglichen Rissen in den Alufelgen. Bei Modellen mit Baujahr 2019 gab es ein Softwareupdate, weil die Lambdasonde offenbar nicht ordnungsgemäß funktionierte und eine Überschreitung der NOx-Grenzwerte möglich war.

Worauf beim Opel Adam besonders zu achten ist

Der Opel Adam ist ein solides Auto, das im TÜV-Report 2018 sogar als „bester Kleinwagen“ geehrt wurde. Dementsprechend machen Autokäufer nicht viel falsch, sofern sie die grundlegenden Dinge und typischen Problemzonen beachten: Der Ölverlust am Motor, die anfälligen Federn und die Probleme mit der Klimaanlage machen beim Opel Adam Probleme.

Fazit: Welcher Opel Adam gilt als Geheimtipp?

Wer einen gebrauchten Opel Adam sucht, sollte nach dem 1,4-Liter-Saugbenziner (100 PS) und manuellem Schaltgetriebe schauen. Die Leistung reicht für den Stadtverkehr völlig aus, zudem ist der Motor solide und langlebig. Nur, wer gerne sportlicher unterwegs ist und häufiger über Landstraßen und Autobahnen fährt, kann den 150-PS-Turbo ins Auge fassen.

Sönke Brederlow ist Rennfahrer, Journalist und Fahrzeugingenieur. Der 33-Jährige arbeitet als freiberuflicher Texter und ist als aktiver Rennfahrer und Fahrercoach tätig. Er hat ein abgeschlossenes Bachelorstudium der Fahrzeugtechnik, was bei der täglichen Arbeit hilfreich ist.

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