Die Beleuchtung eines Fahrzeugs spielt eine entscheidende Rolle für die Sicherheit im Straßenverkehr. Moderne LED-Scheinwerfer bieten im Vergleich zu herkömmlichen Halogenlampen viele Vorteile, unter anderem eine höhere Lichtausbeute, eine längere Lebensdauer und einen geringeren Energieverbrauch. Kein Wunder also, dass viele Autofahrer LED-Scheinwerfer nachrüsten wollen.

Du vielleicht auch? Kein Problem! Allerdings solltest du dich vorher über die rechtlichen Rahmenbedingungen, die verfügbaren Produkte und den Einbau der LED-Beleuchtung informieren, um eine sichere und gesetzeskonforme Umrüstung zu gewährleisten. Wir erklären dir alles, was du über die Nachrüstung von LED-Scheinwerfern wissen musst.

LED-Scheinwerfer nachrüsten: Vorteile im Überblick

Moderne LED-Scheinwerfer bieten viele Vorteile, insbesondere eine höhere Lichtausbeute und einen geringeren Energieverbrauch. Dadurch wird die Fahrbahn besser ausgeleuchtet, was die Sicherheit erhöht und das Fahren bei Dunkelheit viel angenehmer macht.

Das weiße LED-Licht wirkt zudem moderner und sorgt für ein frischeres Erscheinungsbild, selbst bei älteren Autos. Außerdem haben LED-Produkte eine längere Lebensdauer als herkömmliche Leuchtmittel, was den Wartungsaufwand und das Risiko eines plötzlichen Ausfalls verringert.

LED-Licht nachrüsten: Ist das überhaupt erlaubt?

Der Austausch von Halogenlampen durch LED-Leuchten war in Deutschland lange Zeit verboten, weil die Fahrzeugbeleuchtung in Europa strengen gesetzlichen Vorschriften unterliegt. Im Herbst 2020 wurde das erste LED-Leuchtmittel zugelassen – allerdings nur für einen bestimmten Einsatzbereich.

Kurzum: Die Nachrüstung von LED-Scheinwerfern ist grundsätzlich erlaubt, sofern die verwendeten Komponenten eine Allgemeine Bauartgenehmigung (ABG) besitzen und für das jeweilige Fahrzeugmodell zugelassen sind.

Philips Ultinon Pro6000 LED Scheinwerfer nachrüsten
Die Philips Ultinon Pro6000 LED-Leuchte hat eine Zulassung in Deutschland

Die Nachrüstung von LED-Beleuchtung ist also nur dann zulässig, wenn das jeweilige Leuchtmittel in Verbindung mit dem Scheinwerfer geprüft wurde und die Anforderungen an die Lichtverteilung nach UN ECE Reg. 112 eingehalten werden.

Erklärt: So ist die LED-Nachrüstung legal & zulässig

Um eine legale Nachrüstung von LED-Scheinwerfern sicherzustellen, sollten Fahrzeughalter nur LED-Retrofits (also LED-Austauschprodukte) verwenden, die über eine gültige ABG verfügen. Diese Bauartgenehmigung bestätigt, dass das Leuchtmittel geprüft und für den Einsatz im Straßenverkehr zugelassen ist.

Für jedes zugelassene LED-Leuchtmittel, das in Deutschland auf dem Markt ist, gibt es eine sogenannte Kompatibilitätsliste, in der aufgelistet ist, für welche Fahrzeugmodelle das jeweilige Produkt geeignet ist. Entscheidend ist aber nicht nur das Fahrzeugmodell, sondern auch der jeweils eingebaute Scheinwerfer.

Jeder Scheinwerfer hat eine sogenannte Genehmigungsnummer bzw. Typprüfnummer. Diese ist auf dem Gehäuse des Scheinwerfers zu finden und besteht aus dem Buchstaben „E“ in Verbindung mit einer vier- oder fünfstelligen Nummer. Nur wenn die Nummer auf dem Scheinwerfer mit der Nummer in der Kompatibilitätsliste übereinstimmt, darf das LED-Produkt verwendet werden!

Allgemeine Bauartgenehmigung ausdrucken & mitführen!

Ein wichtiger Punkt, um die LED-Leuchten im Auto legal nutzen zu können, wird oft vergessen: Nach dem Einbau der LED-Leuchtmittel muss die Allgemeine Bauartgenehmigung (ABG) des jeweiligen Produktes ausgedruckt und immer im Fahrzeug mitgeführt werden.

Nur so lässt sich bei Verkehrskontrollen oder Hauptuntersuchungen nachweisen, dass die eingebauten Leuchten den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Das Fehlen dieser Dokumente kann zu Beanstandungen und im schlimmsten Fall zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führen.

LED-Scheinwerfer nachrüsten: Diese Produkte gibt es

Mittlerweile bietet der Markt eine Vielzahl von LED-Austauschlampen für unterschiedliche Fahrzeugmodelle und Scheinwerfertypen an, wobei derzeit nur Produkte von Osram und Philips eine deutsche Zulassung besitzen. No-Name-Produkte aus Asien sind hierzulande nicht erlaubt!

Osram und Philips haben verschiedene H7- und H4-LED-Lampen im Sortiment, die für zahlreiche Fahrzeuge mit entsprechender ABG erhältlich sind. Doch es gibt Unterschiede, die man kennen sollte!

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Das Problem: LED-Leuchtmittel mögen keine Hitze, weil dann Effizienz und Lichtleistung sinken. Deshalb sind die meisten Produkte mit einem Kühlkörper und einem integrierten Lüfter ausgestattet, der allerdings Platz wegnimmt und den Einbau in engen Scheinwerfern erschwert oder gar unmöglich macht.

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Die Hersteller entwickeln jedoch ständig weiter, sodass es mittlerweile gelungen ist, LED-Leuchten ohne großen Kühlkörper auf den Markt zu bringen. Durch die „mechanische Kompatibilität mit standardisierten H7 Lampen“ ist der Austausch nun problemlos möglich. Allerdings scheinen die neuen Produkte nicht mehr ganz so hell zu sein!

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Während Osram bei den älteren Night Breaker LED Smart H7 (mit Kühlkörper) noch mit „bis zu 330% mehr Helligkeit“ wirbt, ist bei den neuen Night Breaker LED Speed H7 (ohne Kühlkörper) davon keine Rede mehr. Auf der Verpackung ist nur noch der Hinweis „Extra Helligkeit“ zu finden. Es ist also gut möglich, dass der Vorteil der fehlenden Kühlung zu Lasten der Helligkeit geht.

LED beim Auto nachrüsten: Welches Zubehör wird benötigt?

Für die Umrüstung auf LED-Licht können neben den eigentlichen Leuchtmitteln einige zusätzliche Komponenten erforderlich sein, um eine ordnungsgemäße Funktion und die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften zu gewährleisten.

Dazu gehören gegebenenfalls Adapter, um die neuen LED-Lampen in die Scheinwerfer einbauen zu können. In einigen Fällen kann es notwendig sein, zusätzliche Steuergeräte oder Widerstände zu installieren, um Fehlermeldungen im Bordcomputer zu vermeiden.

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Es wird empfohlen, vor der Umrüstung zu prüfen, welches Zubehör für das jeweilige Fahrzeugmodell erforderlich ist, um einen fachgerechten Einbau ohne spätere Fehlermeldungen durchführen zu können. In der Regel ist das erforderliche Zubehör in der Kompatibilitätsliste aufgeführt.

Wichtig: Insbesondere bei den LED-Produkten mit Kühlkörper kann es notwendig sein, eine größere Staubkappe zu verwenden. Der Stecker passt nach dem Einbau nicht mehr in das Gehäuse bzw. unter die vorhandene Kappe. Diese Erkenntniss lässt sich nicht immer aus der Kompatibilitätsliste entnehmen!

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Anleitung: So lässt sich das LED-Licht nachrüsten

Die Nachrüstung von LED-Scheinwerfern ist einfach und in der Regel ohne Werkzeug möglich. In jedem Fall ist es ratsam, die beiliegende Einbauanleitung des jeweiligen LED-Leuchtmittels zu beachten, denn je nach Produkt kann es Unterschiede beim Einbau geben.

So lassen sich die neuen LED-Leuchten ohne Kühlkörper einfach gegen die vorhandene Halogenlampe austauschen, während die Montage bei Produkten mit Kühlkörper oft anders aussieht. Meist verfügen diese Leuchten über einen Kabelanschluss, sodass nicht die Leuchte selbst, sondern der entsprechende Stecker in die vorhandene Halterung der Halogenlampe gesteckt wird.

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Produkte wie die Philips Ultinon Pro 6000 Boost haben einen Kunststoffring, der vor der Montage gedreht und abgezogen werden muss. Dieser Ring wird im Lampengehäuse fixiert, meist mit dem vorhandenen Drahtbügel. Erst dann wird die LED-Lampe eingesteckt und festgedreht.

Bei LED-Leuchten mit Kühlkörper ist es wichtig, dass sich das Lüfterrad frei drehen kann, um eine Überhitzung zu vermeiden. Falls die vorhandene Abdeckung zu klein ist, sollte man nach einer größeren Staubschutzkappe (zum Beispiel von Osram) suchen.

Nach der Montage ist es ratsam und manchmal sogar notwendig, die Scheinwerfer richtig einzustellen, um eine optimale Ausleuchtung der Fahrbahn zu gewährleisten und eine mögliche Blendung des Gegenverkehrs zu vermeiden.

Müssen die LED-Lampen vom TÜV abgenommen werden?

Sofern die nachgerüsteten LED-Leuchtmittel über eine gültige ABG verfügen und korrekt installiert wurden, ist keine zusätzliche Abnahme durch den TÜV erforderlich. Wer unsicher ist, kann die Umrüstung bei der nächsten Hauptuntersuchung überprüfen zu lassen, um sicherzustellen, dass alles den gesetzlichen Vorgaben entspricht.

LED-Scheinwerfer nachrüsten: Kosten im Überblick

Wer LED-Scheinwerfer nachrüsten möchte, sollte mit entsprechenden Kosten rechnen, die je nach Fahrzeugmodell und den gewählten Leuchtmitteln variieren. Auch die Frage, ob der Einbau in Eigenregie oder durch eine Fachwerkstatt erfolgt, hat entsprechenden Einfluss.

Fiat 500 LED Scheinwerfer nachrüsten

Die Kosten für zugelassene LED-Leuchtmittel bewegen sich in der Regel zwischen 70 und 100 Euro pro Paar. Hinzu kommt das benötigte Zubehör, insbesondere Adapter (ca. 20 Euro), eventuelle Steuergeräte (ca. 50 Euro) und eine größere Staubschutzkappe (ca. 20 Euro).

Die Gesamtkosten für eine Umrüstung von Halogen auf LED liegen somit üblicherweise zwischen 100 und 200 Euro, sofern der Einbau in Eigenregie erfolgt. Die Kosten für eine Umrüstung in der Werkstatt sind noch ein wenig höher.

LED-Scheinwerfer: Welche Nachteile gibt es?

Trotz der vielen Vorteile von LED-Scheinwerfern müssen auch einige Nachteile berücksichtigt werden. Ein wesentlicher Punkt sind die höheren Anschaffungskosten im Vergleich zu herkömmlichen Halogenlampen, die oft abschreckend wirken. Im Gegenzug hält die LED-Beleuchtung jedoch deutlich länger.

Auch die Kompatibilität spielt eine Rolle: Nicht alle Fahrzeuge können mit LED-Lampen nachgerüstet werden, und in einigen Fällen sind umfangreiche Anpassungen mit entsprechendem Zubehör erforderlich.

Minderwertige Produkte (Achtung, oft ohne Zulassung!) oder ein unsachgemäßer Einbau können außerdem zu Fehlermeldungen im Bordcomputer oder zu einer verkürzten Lebensdauer der Leuchtmittel führen.

Fazit: Die Umrüstung auf LED-Licht lohnt sich!

Die Nachrüstung von LED-Scheinwerfern kann die Sicht bei Dunkelheit deutlich verbessern und damit die Sicherheit und den Fahrkomfort erhöhen. Allerdings sollte man sich vor der Umrüstung umfassend informieren und nur qualitativ hochwertige und zugelassene Produkte verwenden. So können die Vorteile der LED-Technik optimal genutzt und mögliche Risiken minimiert werden.

Sönke Brederlow ist Rennfahrer, Journalist und Fahrzeugingenieur. Der 33-Jährige arbeitet als freiberuflicher Texter und ist als aktiver Rennfahrer und Fahrercoach tätig. Er hat ein abgeschlossenes Bachelorstudium der Fahrzeugtechnik, was bei der täglichen Arbeit hilfreich ist.

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