Mit Schwamm, Reinigungsmittel und viel Wasser: Zahlreiche Autofahrer waschen das Auto vor der eigenen Haustür. Immerhin ist das nicht nur praktisch, sondern spart auch Geld für die Waschanlage. Allerdings stellt sich zu Recht die Frage, ob man das Auto zu Hause waschen darf. Wir klären auf!

Ob an der Straße, auf der Einfahrt oder sogar im Garten: Viele Autofahrer waschen das Fahrzeug vor der eigenen Haustür. Dieses Vorgehen spart zwar Kosten für die Waschanlage, ist in den meisten Fällen allerdings nicht erlaubt. Das sogenannte Wasserhaushaltsgesetz, kurz WHG, das bundesweit gültig ist, verbietet die Verunreinigung des Grundwassers und sieht bei Missachtung sogar Strafen bis zu 100.000 Euro vor. In der Regel kostet die illegale Autowäsche rund 1.000 Euro.

Dennoch lässt sich keine pauschale Antwort darüber geben, ob die Autowäsche zu Hause tatsächlich verboten ist, denn viele Kommunen und Gemeinden haben eigene Regelungen. In den jeweiligen Satzungen sind die Vorgaben verankert, sodass sich Autobesitzer beim zuständigen Ordnungsamt informieren sollten.

Es gibt nur eine Ausnahme: In Wasserschutzgebieten ist die heimische Autowäsche grundsätzlich verboten! Und das hat einen guten Grund. Viele Wasch- und Reinigungsmittel aus der Fahrzeugpflege enthalten aggressive Substanzen, welche die Umwelt belasten. Darüber hinaus ist nicht ausgeschlossen, dass auch Flüssigkeiten aus dem Fahrzeug, etwa Motoröl oder Kraftstoffe, in das Grundwasser gelangen.

Auto zu Hause waschen: Wann drohen keine Strafen?

Autobesitzer, die sich auf dem Privatgrundstück um die Fahrzeugpflege kümmern, haben nicht zwangsläufig eine Strafe zu befürchten. Tätigkeiten, die keine Verschmutzung des Grundwassers zur Folge haben, sind immer erlaubt. Dazu gehören beispielsweise die Reinigung des Innenraums oder das Polieren der Lackoberfläche. Erst, wenn schädliche Stoffe im Boden versickern können, ist Vorsicht geboten.

In einigen Kommunen ist die Reinigung mit klarem Wasser erlaubt. Da allerdings nicht ausgeschlossen ist, dass hierbei auch Öl und Kraftstoffe in das Grundwasser gelangen, ist selbst dieses Vorgehen je nach Ortschaft verboten. Bei einer Autowäsche auf der öffentlichen Straße drohen fast immer Bußgelder.

Autofahrer sind also nur auf der sicheren Seite, wenn sie ihr Fahrzeug in der Waschanlage oder auf einem genehmigten Waschplatz reinigen. Hier ist die Oberfläche versiegelt und mit speziellen Abläufen versehen, sodass keine gefährlichen Substanzen in das Grundwasser gelangen. Dank Hochdruckreiniger, Waschbürsten oder speziellen Reinigungsmitteln müssen selbst hartnäckige Verschmutzungen in Zukunft weichen.

Sönke Brederlow ist Rennfahrer, Journalist und Fahrzeugingenieur. Der 32-Jährige arbeitet als freiberuflicher Texter und ist als aktiver Rennfahrer und Fahrercoach tätig. Er hat ein abgeschlossenes Bachelorstudium der Fahrzeugtechnik, was bei der täglichen Arbeit hilfreich ist.

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