Ein gemütlicher Abend auf dem Weihnachtsmarkt, ein Gläschen Glühwein – und dann noch Auto fahren? Besser nicht! Das Risiko von Punsch & Co. wird oftmals unterschätzt. Schon ein Becher kann schwerwiegende Folgen haben. Dann wird Autofahren mit Glühwein nicht nur gefährlich, sondern auch teuer!

Glühwein & Autofahren: Eine gefährliche Kombination!

Das Autofahren mit Glühwein wird unterschätzt, was oft am Alkoholgehalt des Glühweins liegt. Gemäß den gesetzlichen Bestimmungen in Deutschland muss der Punsch mindestens 7 Prozent und höchstens 14,5 Prozent Alkohol enthalten, damit er als „Glühwein“ bezeichnet werden darf. Der Durchschnitt auf deutschen Weihnachtsmärkten liegt zwischen 9 und 11 Prozent.

Zum Vergleich: Der durchschnittliche Alkoholgehalt von Bier liegt mit 4,8 bis 5,4 Prozent deutlich darunter. Schon eine Tasse Glühwein kann zum kritischen Wert von 0,3 Promille führen. Noch gefährlicher wird es, wenn es sich um einen Glühwein mit Schuss handelt.

Achtung: Bei warmen Getränken, also auch Glühwein, gelangt der Alkohol schneller ins Blut. Die Wärme regt die Durchblutung der Schleimhäute an und beschleunigt somit die Aufnahme des Alkohols. Der hohe Zuckergehalt trägt ebenfalls zur schnellen Aufnahme bei. Auch das sind Gründe, warum der Genuss von Glühwein unterschätzt wird.

Glühwein trinken: Wie viel Promille habe ich?

Die Blutalkoholkonzentration nach dem Genuss von Glühwein ist schwer zu verallgemeinern. Er hängt von vielen Faktoren ab, insbesondere von Geschlecht, Alter, Größe und Gewicht. Es ist daher nicht möglich, den genauen Promillewert nach einem Becher Glühwein anzugeben.

Mit diversen „Promillerechnern“ im Internet soll sich die Blutalkoholkonzentration berechnen lassen. Dabei handelt es sich jedoch immer nur um Formeln oder Erfahrungswerte, die in den meisten Fällen nicht auf die jeweilige Situation passen. Diese Rechner können daher eine praktische Hilfe sein, dürfen aber nie als verbindlich angesehen werden, um die Fahrtauglichkeit zu prüfen.

Mit wie viel Glühwein kann man noch Autofahren?

Wer Alkohol trinkt, sollte das Auto besser stehen lassen – egal ob Bier, Sekt oder Glühwein. Schon ein Gläschen kann kritisch werden, nach dem zweiten Becher lässt sich kaum noch feststellen, ob die Promillegrenze schon überschritten ist. Wer einen gemütlichen Abend auf dem Weihnachtsmarkt verbringen möchte, sollte besser auf Bus und Bahn umsteigen – oder den alkoholfreien Glühwein trinken!

Auch die Dauer, die der Körper für den Alkoholabbau benötigt, ist nicht zu unterschätzen. Als Faustregel gilt, dass der weibliche Körper etwa 0,1 Promille pro Stunde abbaut, der männliche Körper zwischen 0,1 und 0,2 Promille pro Stunde. Dabei spielen jedoch Faktoren, wie Körpergewicht und Bewegung, eine entscheidende Rolle.

Noch zwei bis drei Stunden nach dem Glühweingenuss, oder sogar am nächsten Morgen, kann der Promillewert so hoch sein, dass das Autofahren gefährlich wird!

Mit Glühwein Auto fahren: Diese Strafen drohen!

Beim Autofahren mit Glühwein gelten die allgemeinen Grenzwerte: Die Promillegrenze liegt in Deutschland bei 0,5 Promille! Wer diesen Wert überschreitet, muss mit einem Monat Fahrverbot, 500 Euro Bußgeld und zwei Punkten in Flensburg rechnen. Im Wiederholungsfall erhöht sich das Bußgeld deutlich.

Aber auch ein Wert von 0,3 Promille kann strafbar sein, wenn eine Gefährdung des Verkehrs vorliegt. Wer die Grenze von 1,1 Promille („absolute Fahruntüchtigkeit“) überschreitet, muss mit Führerscheinentzug, drei Punkten und hohen Geld- oder Freiheitsstrafen rechnen. Für Fahranfänger gilt in der Probezeit die Null-Promille-Grenze.

Sönke Brederlow ist Rennfahrer, Journalist und Fahrzeugingenieur. Der 32-Jährige arbeitet als freiberuflicher Texter und ist als aktiver Rennfahrer und Fahrercoach tätig. Er hat ein abgeschlossenes Bachelorstudium der Fahrzeugtechnik, was bei der täglichen Arbeit hilfreich ist.

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