Hand aufs Herz: Wann hast du das letzte Mal die Profiltiefe deiner Autoreifen gemessen? In den meisten Fällen passiert das erst, wenn es schon zu spät ist. Denn Reifen mit zu wenig Profil sind wie Glatteis unter den Füßen – lebensgefährlich! Deshalb solltest du regelmäßig einen Blick auf deine Reifen werfen und sicherstellen, dass die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe in Deutschland noch gegeben ist. Wir verraten dir, worauf du achten solltest und wie du die Profiltiefe der Reifen messen kannst.
Mindestprofiltiefe: Das Wichtigste im Überblick
- Die Mindestprofiltiefe beträgt 1,6 mm, egal ob Sommer- oder Winterreifen)
- Die Empfehlung lautet: Sommerreifen mindestens 3 mm, Winterreifen sogar 4 mm
- Rechtliche Folgen: Bußgeld von 60 Euro, ein Punkt in Flensburg
- Kontrolle ist wichtig: Regelmäßig prüfen, idealerweise monatlich
- Kein teures Prüfwerkzeug notwendig – ein Eurostück reicht aus!
Welche gesetzliche Mindestprofiltiefe gilt in Deutschland?
In Deutschland schreibt die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) vor, dass die Reifen von Kraftfahrzeugen eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern aufweisen müssen. Diese Regelung gilt sowohl für Sommer- als auch für Winterreifen, und damit natürlich auch für Ganzjahresreifen.
Für Motorräder und ähnliche Fahrzeuge ist die gleiche Mindestprofiltiefe vorgeschrieben. Experten empfehlen allerdings, die Reifen aus Sicherheitsgründen bereits bei einer Profiltiefe von 3 Millimetern für Sommerreifen und 4 Millimetern für Winterreifen zu ersetzen.
Muss man die Mindestprofiltiefe kontrollieren?
Ja, die Kontrolle der Mindestprofiltiefe liegt in der Verantwortung des Fahrzeughalters oder Fahrers. Eine regelmäßige Überprüfung ist wichtig, weil Reifen mit zu geringem Profil die Fahrsicherheit erheblich beeinträchtigen.
Bei geringer Profiltiefe verlängert sich der Bremsweg, die Gefahr von Aquaplaning steigt, und das Fahrzeug verliert bei Kurvenfahrten schneller die Bodenhaftung. Eine Sichtprüfung ist einfach und kann selbst vorgenommen werden.
Es ist empfehlenswert, die Reifen etwa einmal im Monat sowie vor längeren Fahrten zu kontrollieren, um Unfälle oder Strafen zu vermeiden. Dabei ist nicht nur die Profiltiefe entscheidend: Ein Blick auf eventuelle Schäden und den richtigen Reifenluftdruck sind ebenfalls wichtig.
Auch das Alter, das sich an der sogenannten DOT-Nummer ablesen lässt, spielt eine Rolle: Unabhängig von der Profiltiefe sollten Reifen nach spätestens zehn Jahren, besser nach sechs bis sieben Jahren, ausgetauscht werden, weil sich das Gummi mit der Zeit verhärtet und die Fahreigenschaften negativ beeinflussen kann.
Wie wird die Mindestprofiltiefe gemessen?
Die Mindestprofiltiefe wird mit einem Profiltiefenmessgerät überprüft, das in jedem Baumarkt oder im Internet erhältlich ist. Diese Produkte sind meist als analoge oder digitale Messschieber erhältlich. Sie werden einfach in die Hauptrillen des Profils geschoben und zeigen die exakte Profiltiefe an.
- 1. Genauigkeit digitaler Profiltiefenmesser: Ablesen in Zoll und mm (0-25,4 mm)
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Als grober Anhaltspunkt kann alternativ eine 1-Euro-Münze verwendet werden: Der Goldrand der Münze ist etwa 3 Millimeter breit. Verschwindet der Rand vollständig im Reifenprofil, lässt sich der Reifen noch bedenkenlos weiterfahren. Die Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern ist dann erreicht.
Wo wird die Profiltiefe des Reifens gemessen?
Gemessen wird die Profiltiefe in den Hauptprofilrillen des Reifens, also dort, wo das Profil am stärksten ausgeprägt ist. Wichtig ist, die Messung an mehreren Stellen rund um den Reifen vorzunehmen, weil sich die Abnutzung ungleichmäßig verteilen kann.
An den Außenkanten nutzen sich die Reifen größtenteils stärker ab, was auch auf einen falschen Reifendruck oder eine fehlerhafte Achsgeometrie hinweisen kann. Entscheidend ist, dass die Mindesttiefe an keiner Stelle der Lauffläche unterschritten wird.
In der Regel sind Autoreifen mit sogenannten Verschleißanzeigern ausgestattet, auch bekannt als Tread Wear Indicator (TWI). Diese Indikatoren sind kleine, markante Erhebungen, die im Profilgrund der relevanten Rillen des Reifens eingearbeitet sind.
Sie dienen dazu, den Zustand des Reifenprofils sichtbar zu machen und zu zeigen, wann die Profiltiefe die gesetzlich vorgeschriebene Mindestgrenze erreicht hat. Sobald die Erhebungen auf gleicher Höhe mit der umgebenden Profiltiefe stehen, ist die Grenze überschritten und der Reifen darf nicht mehr verwendet werden.
Nicht vergessen: Profiltiefe an allen Reifen messen!
Es ist wichtig, die Profiltiefe an allen Reifen zu überprüfen, weil sich insbesondere bei Fahrzeugen mit Front- oder Hinterradantrieb der Abrieb der Reifen ungleichmäßig entwickeln kann. Dieser ungleiche Verschleiß entsteht durch die unterschiedliche Belastung der Reifen auf den jeweiligen Achsen.
Eine effektive Maßnahme, um dem entgegenzuwirken, ist die regelmäßige Reifenrotation, bei der die Reifen an den Achsen gewechselt werden. Dadurch verteilt sich der Verschleiß gleichmäßiger, was nicht nur die Fahrsicherheit erhöht, sondern auch die Lebensdauer der Reifen verlängert.
Auf diese Weise lässt sich sicherstellen, dass alle Reifen ihre volle Leistung erbringen und sich gleichzeitig die Kosten für einen frühzeitigen Reifenwechsel reduzieren. Ein gleichmäßiger Verschleiß sorgt zudem dafür, dass das Fahrzeug stabil auf der Straße bleibt und die Traktion unter allen Bedingungen optimal bleibt.
Fahren ohne Mindestprofiltiefe: Welche Strafe droht?
Das Fahren mit Reifen, die die vorgeschriebene Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern unterschreiten, ist eine Ordnungswidrigkeit und wird mit einem Bußgeld von mindestens 60 Euro und einem Punkt in Flensburg geahndet.
Wird durch den Zustand der Reifen eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer verursacht, erhöht sich das Bußgeld auf mindestens 100 Euro. Kommt es zu einem Unfall, können die Strafen noch deutlich höher ausfallen, und die Versicherung könnte die Schadensregulierung verweigern.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Mindestprofiltiefe
Du hast noch Fragen zur Mindestprofiltiefe? Hier kommen die Antworten, die du brauchst, um immer sicher und stressfrei unterwegs zu sein. Keine Ausreden mehr – check deine Reifen!
In Deutschland beträgt die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe eines Reifens mindestens 1,6 Millimeter. Diese Vorgabe gilt für alle Fahrzeugtypen, unabhängig davon, ob es sich um Sommer-, Winter- oder Allwetterreifen handelt.
Winterreifen müssen ebenso wie Sommerreifen eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern aufweisen. Für eine bessere Sicherheit und Haftung bei winterlichen Bedingungen empfehlen Experten jedoch, Winterreifen bereits bei einer Profiltiefe von vier Millimetern zu wechseln.
Auch bei Sommerreifen gilt die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern. Allerdings wird geraten, die Reifen bei einer Profiltiefe von unter drei Millimetern zu ersetzen, um die bestmögliche Fahrstabilität bei Nässe und schlechtem Wetter zu gewährleisten.
Die Mindestprofiltiefe des Reifens ist auf der Reifenflanke selbst nicht direkt angegeben, weil sie unabhängig vom Produkt für alle Autoreifen identisch ist. Die relevanten Informationen zur Profiltiefe basieren auf der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO), die diese Anforderungen festlegt.
Für Allwetterreifen gilt ebenfalls die Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern. Experten empfehlen jedoch auch hier, die Reifen bei einer Profiltiefe von unter drei Millimetern zu ersetzen, um auf der sicheren Seite zu bleiben, besonders bei nassen oder winterlichen Straßenverhältnissen.
Viele Reifen sind mit Verschleißindikatoren versehen. Diese kleinen Erhebungen im Profil zeigen an, wenn die Profiltiefe die gesetzlich vorgeschriebene Mindesthöhe erreicht hat. Sobald die Erhebungen mit dem Profilniveau auf gleicher Höhe sind, ist der Reifen auszutauschen.
Die Mindestprofiltiefe für Reifen variiert je nach Land. In den meisten europäischen Ländern liegt die gesetzliche Mindestprofiltiefe bei 1,6 Millimetern, aber es gibt Ausnahmen. In Österreich gilt ein Winterreifen mit weniger als vier Millimetern Profiltiefe als Sommerreifen. Es ist also ratsam, sich vor Reisen ins Ausland über die spezifischen Vorschriften zu informieren.