Parkplätze sind vor allem in den Innenstädten zur Seltenheit geworden, zumal die Anzahl an Ladesäulen und damit verbundenen Parkplätzen für Elektroautos stetig zunimmt. Also mit dem Verbrenner mal schnell an der E-Ladesäule parken? Keine gute Idee! Wir sagen, welche Strafen für das Parken an E-Ladesäulen drohen und welche Regelungen auch die Fahrer eines Elektroautos kennen sollten.

Parken an E-Ladesäulen: Auch für Verbrenner erlaubt?

Ein Parkplatz, der sich in unmittelbarer Nähe zu einer Ladesäule befindet, ist nicht zwingend für Elektroautos reserviert. Auch mit einem Verbrenner darfst du hier grundsätzlich parken. Es gilt die Empfehlung, den entsprechenden Parkplatz für Elektroautos freizuhalten. Eine Pflicht besteht jedoch nicht, sofern die Parkfläche nicht entsprechend ausgeschildert ist. Mittlerweile sind jedoch die meisten E-Ladesäulen mit einer entsprechenden Beschilderung versehen.

Beschilderung von E-Ladesäulen: Parken an E-Ladesäulen

Dabei handelt es sich um ein viereckiges Schild, das ein weißes „P“ auf blauem Grund zeigt, in Kombination mit einem weiteren Zusatzschild. Hierbei gibt es jedoch unterschiedliche Varianten, die verschiedenen Fahrzeugen das Parken erlauben. Mitunter sind auch zeitliche Begrenzungen und Voraussetzungen (E-Kennzeichen, Parkscheibe, etc.) vorgegeben.

Dürfen Elektroautos an Ladesäulen bedingungslos parken?

Auch die Besitzer eines E-Autos müssen einige Grundregeln beachten, wenn sie an Ladesäulen parken möchten. Denn auch Elektroautos dürfen nicht einfach auf dem „Elektroparkplatz“ abgestellt werden. Die Voraussetzungen und Hinweise, die durch entsprechende Beschilderungen angezeigt werden, sind grundsätzlich zu beachten!

Je nach Stadt bzw. Gemeinde oder Kommune gilt auch für Elektroautos eine Höchstparkdauer. Darüber sollten sich E-Auto-Besitzer informieren. Die zeitlichen Einschränkungen liegen in der Regel zwischen zwei und vier Stunden. Zudem ist es meist erforderlich, das Auto zu wirklich laden und die Stellfläche neben der Ladesäule nicht einfach als Parkplatz zu nutzen.

Was jedoch als „Ladevorgang“ gilt, ist trotz wachsender Elektromobilität bisher noch ungeklärt. Reicht es, einfach das Ladekabel einzustecken oder muss das Fahrzeug tatsächlich geladen werden? Als Besitzer eines Elektroautos bist du auf der sicheren Seite, wenn du den Parkplatz an der Ladesäule wirklich zum Laden und nur für wenige Stunden in Anspruch nimmst.

Parken an E-Ladesäulen: Welche Strafen drohen?

Wer sein Auto mit Verbrennungsmotor an einer E-Ladesäule mit entsprechender Beschilderung abstellt, der muss mit einem Bußgeld in Höhe von 55 Euro rechnen. Die gleiche Strafe droht den Besitzern eines Elektroautos, die entsprechende Vorgaben, beispielsweise die Notwendigkeit eines E-Kennzeichens oder die Verpflichtung des Ladens, missachten. Schlimmstenfalls wird das Auto abgeschleppt, denn in einigen Städten, beispielsweise Hamburg, sind die Parkplätze an Ladesäulen mit Behindertenparkplätzen gleichgestellt.

Bei einigen Anbietern wird zudem eine Blockiergebühr erhoben, wenn die Ladesäule über die erlaubte Ladezeit hinaus genutzt und damit blockiert wird. Je nach Ladesäule werden bis zu einem Euro pro Minute berechnet. Gewöhnlich liegt die Blockiergebühr zwischen fünf und 35 Cent pro Minute. Vereinzelte Anbieter haben für diese Zusatzgebühr eine Obergrenze eingeführt, während die „Strafe“ bei anderen Ladesäulen unaufhaltsam weiterläuft. Es lohnt sich also, die Bedingungen genau zu lesen und einzuhalten.

E-Ladesäule blockiert: Was tun?

Die Besitzer eines Elektroautos kennen das Problem: Die Batterie ist leer und die nächstgelegene Ladesäule blockiert. Was ist in diesem Fall zu tun? In aller Regel bleibt keine andere Möglichkeit, als den Betreiber, das Ordnungsamt oder die Polizei zu informieren. Das blockierende Fahrzeug wird dann abgeschleppt, sofern keine andere Ladesäule frei ist.

Es ist keinesfalls ratsam, das falsch geparkte Fahrzeug ebenfalls zu blockieren, den Gehweg als Parkplatz zu nutzen oder das Ladekabel über das Dach zu legen. Andernfalls droht selbst Ärger. Fest steht: Mit dem unrechtmäßigen Parken an E-Ladesäulen tut sich niemand ein Gefallen.

Sönke Brederlow ist Rennfahrer, Journalist und Fahrzeugingenieur. Der 33-Jährige arbeitet als freiberuflicher Texter und ist als aktiver Rennfahrer und Fahrercoach tätig. Er hat ein abgeschlossenes Bachelorstudium der Fahrzeugtechnik, was bei der täglichen Arbeit hilfreich ist.

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