Die Zündkerzen im Auto gehören zu den klassischen Verschleißteilen, die regelmäßig zu tauschen sind. In der Regel übernimmt die Werkstatt den Zündkerzenwechsel im Rahmen der vorgeschriebenen Inspektionen. Allerdings ist der Austausch nicht kompliziert, sodass geübte Schrauber auch selbst die Zündkerzen wechseln können. Die folgende Anleitung gibt wichtige Tipps und Hinweise für den Zündkerzenwechsel.

Was gibt es beim Wechsel der Zündkerzen zu beachten?

Damit der Zündkerzenwechsel gelingt, gibt es einige Grundlagen zu beachten. Die Arbeiten sollten aus mehreren Gründen nur am abgekühlten Motor erfolgen. Nicht nur die Verletzungsgefahr ist dadurch deutlich reduziert. Der Austausch am warmen Motor kann teure Folgeschäden nach sich ziehen. Wenn die kalten Zündkerzen in den heißen Zylinderkopf geschraubt werden, setzt sich die Zündkerze möglicherweise fest. Der nächste Austausch wird dann schwierig.

Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Zündung abstellt und der Massepol der Batterie abgeklemmt ist. Die Zündanlage von modernen Fahrzeugen arbeitet mit Hochspannung, sodass Lebensgefahr besteht. Insbesondere Personen, die von Herzproblemen wissen oder sogar einen Herzschrittmacher haben, sollten lieber nicht die Zündkerzen wechseln.

Zündkerzen© Alina Spree

Das richtige Werkzeug beim Zündkerzen wechseln

Damit sich die Zündkerzen wechseln lassen, sollte das notwendige Werkzeug im Vorfeld bereitgelegt werden. Für den Austausch gibt es spezielle Zündkerzenschlüssel bzw. -nüsse mit Gummieinlage, in denen die Kerze einen festen Halt findet und nicht herausfällt. Außerdem wird eine Ratsche mit passender Verlängerung gebraucht, denn die Zündkerzen sind nicht immer so einfach zu erreichen.

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Mit einem Drehmomentschlüssel (10 bis 50 Newtonmeter) werden die Kerzen schlussendlich festgedreht. Außerdem können Lappen und Druckluft oder ein langer Pinsel nicht schaden, um die Zündkerzen vor der Demontage zu säubern. So lässt sich verhindern, dass Schmutz in die Brennräume der einzelnen Zylinder fällt.

Welche Zündkerzen sind die Richtigen?

Die Suche nach den passenden Zündkerzen kann zur Herausforderung werden. Vom Wärmewert über den Elektrodenabstand bis zur Schlüsselweite weisen die Kerzen verschiedene Eigenschaften auf. Kurzum: Die Auswahl an unterschiedlichen Varianten ist groß, doch welche Zündkerzen sind für das eigene Auto die Richtigen?

Bei den meisten Herstellern sind die passenden Produkte im Handbuch vermerkt. Auch die Suche im Internet kann helfen. Wichtig ist es, auf die Qualität der Markenhersteller zu vertrauen. Hier zahlt sich der Preis aus. Bei günstigen, minderwertigen Produkten kommt es nach dem Wechsel oftmals zu Problemen.

Schritt für Schritt: So funktioniert der Wechsel

Nicht immer fallen die Zündkerzen direkt ins Auge. Bei modernen Fahrzeugen blickt man nach dem Öffnen der Motorhaube auf diverse Verkleidungen, die zunächst zu demontieren sind. Je nachdem, um welches Auto es sich handelt, lassen sich im Internet verschiedene Anleitungen finden. Die Besitzer von älteren Fahrzeugen sind im Vorteil, denn hier wurde auf die Plastikabdeckungen oft noch verzichtet. Die Zündkerzenstecker fallen direkt ins Auge, sodass gleich mit dem eigentlichen Wechsel begonnen werden kann.

Zündkerzenstecker abziehen – aber nicht vertauschen!

Wenn der Zugang zu den Zündkerzen frei ist, dann können die Zündkerzenstecker abgezogen werden. Hier ist Vorsicht geboten, denn jedem Zylinder ist ein spezieller Stecker zugeordnet. Nach dem Wechsel sind die Zündkerzenstecker also in der gleichen Position zu befestigen. Wer alle Stecker auf einmal löst, der kann etwas Kreppband zur Markierung nutzen, wenn nicht ohnehin schon Kennzeichnungen auf den Zündkabeln zu finden sind.

Möglich wäre auch, den Zündkerzenwechsel nacheinander vorzunehmen, sodass eine Verwechslung ausgeschlossen ist. Allerdings ist es je nach Bauart möglich, dass die Stecker und Kabel der anderen Zündkerzen im Weg sind.

Alte Zündkerzen vorsichtig säubern und herausdrehen

Der Blick auf die Zündkerzen, also den oberen Teil mit Keramikummantelung und Sechskantmutter, ist nun frei. Bevor die Kerzen gelöst und herausgenommen werden, sollte der Schacht mit Druckluft ausgepustet werden, um Verschmutzungen zu beseitigen. Alternativ kann auch ein langer Pinsel mit harten Borsten helfen. Erst dann können die Zündkerzen vorsichtig herausgedreht werden. Es ist aufzupassen, dass das Gewinde keinen Schaden nimmt. Leichte Rückstände lassen sich mit einem sauberen Lappen entfernen.

Neue Zündkerzen unbedingt per Hand eindrehen

Jetzt können die neuen Zündkerzen wieder eingedreht werden. Das sollte unbedingt per Hand passieren, um ein gutes Gefühl für die Gewindegänge zu haben. Achtung: Wenn die Zündkerze schief eingedreht und das Gewinde beschädigt wird, dann ist eine teure Reparatur am Zylinderkopf notwendig!

Es kann hilfreich sein, ein Stück gegen den Uhrzeigersinn zu drehen, um den richtigen Sitz zu sicherzustellen, und die Zündkerze erst dann einzuschrauben. Die Kerzen sollten nur leicht festgedreht werden.

Alle Zündkerzen mit dem Drehmoment anziehen

Erst, wenn die Zündkerzen sicher im Gewinde sitzen, kommt der Drehmomentschlüssel zum Einsatz. Damit lassen sich die Kerzen mit dem notwendigen Drehmoment anziehen, um den idealen Halt zu garantieren. Auf diesen Schritt ist nicht zu verzichten! Sitzen die Zündkerzen zu locker, können sie sich durch die Vibrationen möglicherweise lösen.

Werden sie jedoch zu fest gedreht, dann entstehen Schäden am Gewinde. Die geeigneten Drehmomente lassen sich im Handbuch des Fahrzeuges, der Verpackung der Zündkerzen oder im Internet finden. Die Werte liegen im Bereich von etwa 10 bis 40 Newtonmeter.

Zündkerzenstecker & Abdeckungen montieren – fertig!

Wenn alle Zündkerzen mit dem notwendigen Drehmoment angezogen wurden, sind die Zündkerzenstecker wieder zu befestigen. Dabei ist auf einen festen Halt und natürlich die richtige Reihenfolge zu achten. Nachdem die Verkleidungen und Abdeckungen ordnungsgemäß befestigt sind und ein Funktionscheck durchgeführt wurde, ist der Zündkerzenwechsel abgeschlossen.

Fotos: Jennifer Schäfer

Sönke Brederlow ist Rennfahrer, Journalist und Fahrzeugingenieur. Der 33-Jährige arbeitet als freiberuflicher Texter und ist als aktiver Rennfahrer und Fahrercoach tätig. Er hat ein abgeschlossenes Bachelorstudium der Fahrzeugtechnik, was bei der täglichen Arbeit hilfreich ist.

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