Schwache bzw. entladene Autobatterien sind die häufigste Pannenursache in Deutschland. Nicht nur im Winter, wenn die Temperaturen fallen, sind Startprobleme keine Seltenheit. Daher ist es wichtig, auf die ersten Anzeichen einer schwachen Batterie zu achten und einen rechtzeitigen Batteriewechsel am Auto vorzunehmen. SchnelleAutohilfe.de verrät dir, wie du deine Autobatterie wechseln kannst und welche Grundlagen dabei zu beachten sind.

Das Wichtigste im Überblick

  • Autobatterie wechseln mit Schritt-für-Schritt-Anleitung: Reihenfolge bei Ein- und Ausbau beachten. Verwendung von Pol-Fett empfehlenswert.
  • bei modernen Fahrzeugen: Anlernen der Batterie notwendig. Ein Batteriewechsel ohne Spannungsunterbrechung spart Ärger
  • typische Anzeichen für schwache Batterien: Startprobleme, schwache Scheinwerfer & Co.
  • neue Autobatterien anhand von Größe, Technologie und Kapazität finden; alte Batterien nicht im Hausmüll entsorgen

Keine Autobatterie hält ewig. Die durchschnittliche Lebensdauer beträgt fünf bis sechs Jahre, allerdings ist sie von zahlreichen Faktoren abhängig. Wer häufig Kurzstrecken fährt, der muss seine Batterie meist früher wechseln. Auch längere Standzeiten, hohe Temperaturen sowie technische Fehler (beispielsweise Korrosion) können die Lebensdauer der Autobatterie beeinträchtigen. In einigen Fällen ist es möglich, die schwache Starterbatterie mit einem passenden Ladegerät noch einmal zu stärken. Diese Versuche sind jedoch nicht von langer Dauer, sodass ein Batteriewechsel meist unumgänglich ist.

Moderne Autobatterien wechseln: Ist das möglich?

In den vergangenen Jahren haben sich die Aufgaben der Starterbatterie stark verändert. Während die Batterie einst nur zum Starten des Motors benötigt wurde, übernimmt sie bei modernen Fahrzeugen eine Vielzahl an Funktionen. Sowohl die Assistenzsysteme als auch Komfortausstattungen verlangen der Autobatterie einiges ab. Daher besitzen diese Autos ein komplexes Batteriemanagement-System, kurz BMS.

Was bedeutet das? Bei modernen Fahrzeugen ist nach dem Wechsel möglicherweise das Anlernen der Batterie erforderlich, wofür spezielle Diagnosegeräte gebraucht werden. Auch ist es möglich, dass die Fahrzeugelektronik (beispielsweise Radios oder Alarmanlagen) durch die Stromunterbrechung ihre Einstellungen verlieren. In diesem Fall ist die Initialisierung durch eine Fachwerkstatt notwendig.

Wir empfehlen dir, unbedingt in das Handbuch deines Fahrzeugs zu schauen, bevor du mit dem Autobatteriewechsel beginnst. Hier findest du meist hilfreiche Informationen, ob und wie sich die Batterie wechseln lässt. Im Idealfall nutzt du ein Ladegerät mit Supply-Funktion*, das dein Fahrzeug mit Spannung versorgt, während die Batterie ausgetauscht wird. Das Autobatterie wechseln ohne Stromunterbrechung sorgt dafür, dass relevante Informationen erhalten bleiben und das Anlernen der Autobatterie nicht notwendig wird.

Welche Autobatterie wird benötigt?

Bevor du die Autobatterie wechseln kannst, benötigst du eine passende Ersatzbatterie. In verschiedenen Onlineshops hast du die Möglichkeit, über die Fahrzeugsuche nach einer geeigneten Starterbatterie zu suchen. Auf die Suchergebnisse solltest du dich allerdings nicht verlassen. Es ist wichtig, dass die neue Batterie mit dem alten Energiespeicher übereinstimmt. Weitere Informationen über die richtige Starterbatterie findest du auch im Handbuch deines Fahrzeugs.

Die Autobatterien unterscheiden sich in mehreren Punkten, nämlich den Abmessungen, der Polverteilung, der Batterietechnologie sowie der Kapazität und Stromstärke. Die Größe der Autobatterie kannst du ganz einfach messen. Zudem sollte die Polverteilung identisch sein. Angaben zu Batterieart, Kapazität und Stromstärke findest du auf der Beschriftung. Die Kapazität der Batterie wird in Amperestunden (Ah) und die Stromstärke in Ampere (A) angegeben.

Batterien für Start-Stopp-Systeme

Wenn du ein Fahrzeug mit Start-Stopp-Automatik fährst, solltest du besonders darauf achten, eine passende Autobatterie zu verwenden. In der Regel werden hierbei die sogenannten EFB- oder AGM-Batterien verwendet, die besonders leistungsstark sind. Das häufige Starten des Motors stellt bei diesen Batterietechnologien keine Herausforderung dar.

Anleitung: So lässt sich die Autobatterie wechseln

Der Wechsel der Autobatterie ist nicht schwer und auch durch ungeübte Schrauber durchführen, sofern die wichtigen Grundregeln beachtet werden. Das Auto sollte auf einer ebenen Fläche geparkt werden. Ziehe den Schlüssel aus dem Schloss. Die Handbremse ist anzuziehen, um das Fahrzeug gegen ein Wegrollen zu sichern. Anschließend solltest du dir Zugang zur Autobatterie verschaffen, die sich meist im Motorraum befindet. Falls du hier nichts findest, kann sie auch an anderer Stelle verbaut sind. Hinweise findest du im Handbuch des Autos.

Schritt 1: Die alte Autobatterie ausbauen

Beim Ausbau der Autobatterie solltest du nicht einfach die Klemmen lösen. Es ist wichtig, dass du zunächst den Minuspol (schwarzes Kabel) abklemmst und erst im Anschluss den Pluspol (rotes Kabel). Andernfalls herrscht Kurzschlussgefahr! Sobald beide Anschlusskabel entfernt sind, kannst du die Batterie aus der Halterung nehmen. Möglicherweise ist Werkzeug erforderlich, um die Klemmen zu lösen. Das ist je nach Batterie und Automodell verschieden.

Schritt 2: Die neue Autobatterie einsetzen

Nun kannst du die neue Batterie einsetzen. Achte darauf, dass sich kein Schmutz (Laub, etc.) unter der Batterie befindet. Ein fester Halt ist wichtig, um Schäden während der Fahrt zu vermeiden. Aus diesem Grund sollte die neue Batterie die identischen Abmessungen haben, damit die Halterung weiterhin passend und nicht zu groß ist. Achte darauf, dass sich die Pole auf der richtigen Seite befinden, um die Kabel ohne Spannung anschließen zu können.

Schritt 3: Das Anschließen der Autobatterie

Vor dem Anschließen der Batterie solltest du die Batteriepole gründlich reinigen, bei starken Verschmutzungen sogar mit einer Drahtbürste. Etwas Batterie-Pol-Fett* ist empfehlenswert, um die elektrischen Kontakte vor Korrosion und Oxydation zu schützen. Dadurch werden Kriechströme unterbunden, die eine schnellere Entladung der Batterie zur Folge haben.

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Der Anschluss der Autobatterie erfolgt in umgekehrter Reihenfolge, also erst mit dem Pluspol, dann mit dem Minuspol. Das Vertauschen der Kabel ist in der Regel nicht möglich. Der Pluspol hat einen größeren Durchmesser als der Minuspol, sodass du direkt erkennen kannst, welches Kabel an welchen Batteriepol gehört. Sofern vorhanden, solltest du die Polabdeckung wieder montieren, um einem Kurzschluss vorzubeugen. Nun kannst du den Motor starten und prüfen, ob alles funktioniert.

Wann ist der Batteriewechsel notwendig?

In der Regel ist die Autobatterie nach spätestens sieben Jahren zu wechseln. Bei guter Pflege, einem geschützten Stellplatz und wenig Kurzstreckenverkehr kann die Batterie auch länger halten – oder eben kürzer. Daher solltest du auf die typischen Anzeichen einer schwachen Autobatterie achten. Wenn das Auto beim Starten länger braucht, kann dies auf mögliche Probleme hindeuten, ebenso wie schwache Scheinwerfer.

Mit einem Spannungsprüfer oder einem Ladegerät lässt sich die Autobatterie prüfen. Die Spannung einer intakten Starterbatterie beträgt mehr als 12 Volt. Während des Startvorgangs sollte der Wert nicht unter 9,6 Volt fallen. Ist dies der Fall, ist ein Austausch der Autobatterie notwendig.

Wie funktioniert der Batteriewechsel ohne Stromunterbrechung?

Ein Batteriewechsel ohne Stromunterbrechung hat den Vorteil, dass das Fahrzeug keine Einstellungen (Uhrzeiten, Code, etc.) „vergisst“ und die mühsame Initialisierung somit entfällt. Für die Spannungserhaltung beim Batteriewechsel sind jedoch spezielle Ladegeräte mit Supply-Funktion* bzw. Versorgungsfunktion erforderlich.

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Diese Geräte werden an die Verbindungskabel des Fahrzeugs angeschlossen und übernehmen während des Batteriewechsels die Stromversorgung. Eine Anleitung findest du im Handbuch des Ladegeräts. Wichtig: Das Anlernen einer neuen Batterie ist je nach Fahrzeug dennoch notwendig!

Wie werden alte Autobatterien entsorgt?

Alte Starterbatterien dürfen nicht einfach im Hausmüll entsorgt werden, da sie giftiges Blei sowie ätzende Säure enthalten. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2019 ein Pfandsystem eingeführt. Wenn du eine neue Autobatterie kaufst, wird der Händler eine Pfandgebühr in Höhe von 7,50 Euro verlangen. Dieses Geld bekommst du erstattet, wenn du die alte Batterie zurückgibst oder einen Nachweis über die fachgerechte Entsorgung bei einer offiziellen Wertstoffsammelstelle erbringst.

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Sönke Brederlow ist Rennfahrer, Journalist und Fahrzeugingenieur. Der 32-Jährige arbeitet als freiberuflicher Texter und ist als aktiver Rennfahrer und Fahrercoach tätig. Er hat ein abgeschlossenes Bachelorstudium der Fahrzeugtechnik, was bei der täglichen Arbeit hilfreich ist.

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