Aufkleber auf dem Autolack sind grundsätzlich keine gute Idee. Nicht nur, dass es nach dem Ablösen zum Farbunterschied kommen kann, auch Schäden an der Lackierung sind möglich. Wer einen Aufkleber vom Auto entfernen muss, kennt die Probleme, egal ob „Baby an Bord“ oder der kultige Rallyestreifen, der vor 20 Jahren noch ein Hit war. Wir verraten, wie sich lästige Aufkleber vom Auto entfernen lassen.

Aufkleber vom Auto entfernen: 5 effektive Tipps

Schnell den alten Aufkleber abziehen, der seit Jahren auf der Heckklappe klebt? Das ist nicht immer so einfach. Die Folie zerfällt beim Ablösen in viele Einzelteile, lässt sich gar nicht richtig entfernen oder es bleiben hässliche Klebereste zurück. Das führt nicht selten zu Frust und unüberlegten Handlungen, die mitunter den Lack schädigen und das Endresultat nicht besser machen. Daher solltest du die folgenden fünf Tipps kennen, mit denen sich die meisten Aufkleber vom Auto lösen lassen.

Tipp 1: Baby- oder Speiseöl als Hausmittel

Wenn das einfache Abziehen der Aufkleber nicht mehr gelingt, solltest du zunächst die bekannten Hausmittel probieren. Dazu gehören Speise- bzw. Babyöl oder ein geeignetes Kriechöl. Ein Gemisch aus Essig und Wasser hilft auch. Nach einer gewissen Einwirkzeit (rund eine Stunde) lassen sich viele Aufkleber einfacher lösen, insbesondere dann, wenn es sich um ein Trägermaterial aus Papier handelt. Bei anderen „Geheimtipps“ solltest du aufpassen. Haarspray, Zitronensäure oder Reinigungsbenzin können dem Autolack schaden!

Tipp 2: Aufkleber erwärmen – aber nicht zu heiß!

Der zweite Tipp, um die lästigen Aufkleber vom Auto zu entfernen, heißt Wärme! Besonders Klebstoffe, die auf Polymere basieren, lassen sich leichter lösen, wenn sie erwärmt werden. Dabei reicht allerdings ein klassischer Föhn aus dem Badezimmer, der auf die höchste Temperatur-Stufe gestellt wird. Vorsicht: Ein Heißluftföhn kann dem Lack schaden, wenn er zu heiß ist. Auch im Bereich der Scheiben solltest du unbedingt aufpassen, da es infolge der Temperaturunterschiede zu Spannungsrissen kommen könnte.

Tipp 3: Schaber mit Kunststoffklingen

Im Internet gibt es spezielle Schaber mit Kunststoffklinge*, die sich auch auf dem Autolack nutzen lassen. Wir raten grundsätzlich zur Vorsicht, allerdings kann der Kunststoffschaber bei hartnäckigen Autoaufklebern eine große Hilfe sein! Auch, wenn sich die Aufkleber auf der Scheibe befinden, können sie mit dem Schaber schnell und einfach entfernt werden.

Tipp 4: Spezielle Lösungsmittel für Aufkleber

Lösungsmittel und Autolack vertragen sich nicht immer gut, daher solltest du bei diesem Tipp eine besondere Vorsicht walten lassen. Allerdings gibt es Spezial-Löser*, die extra für das Ablösen von Aufklebern, aber auch Harz, Teer oder Farbresten, entwickelt wurden. Diese Produkte erzielen in der Regel einen guten Erfolg, ohne dabei den Autolack zu beschädigen. Allerdings ist es wichtig, dass du dich an die Gebrauchsanweisung hältst, das Lösungsmittel nicht auf heißem Lack (in der Sonne) benutzt oder zu lange einwirken lässt.

Tipp 5: Ein Folienradierer für den Akkuschrauber

Erst, wenn alle bisherigen Versuche erfolglos waren, empfehlen wir dir die Nutzung eines Folienradierers*. Dabei handelt es sich um ein großes „Radiergummi“ für den Akkuschrauber, mit dem sich Aufkleber und Klebstoffreste vom metallischen Oberflächen entfernen lassen. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass diese Radierer sehr effektiv sein können, mitunter aber auch den Lack schädigen. Insbesondere auf lackierten Kunststoffen ist mit Bedacht zu handeln. Am besten probierst du den Folienradierer an einer unauffälligen Stelle. Zudem solltest du mit einer niedrigen Drehzahl beginnen und dich langsam herantasten. Dann ist das „Radiergummi für alte Aufkleber“ ein nützliches Hilfsmittel.

Aufkleber vom Auto entfernen: die richtige Nachbehandlung

Wenn es dir gelungen ist, den Aufkleber samt Rückständen zu entfernen, fällt dir möglicherweise das nächste Unheil auf. Je nachdem, wie lange die Folie auf dem Lack war, sind deutliche Farbunterschiede sichtbar. Das liegt daran, dass die Lackierung unter dem Aufkleber geschützt war, während die restliche Oberfläche der UV-Strahlung ausgesetzt war und im Laufe der Jahre verblichen ist.

Mit einem Lack-Reiniger* oder einer Politur kannst du versuchen, die Farbunterschiede auszugleichen. Das gelingt zwar nicht immer, allerdings ist es durchaus möglich, dass die Abweichungen reduziert werden können und die Umrisse des Aufklebers kaum noch zu erkennen sind. Unser Tipp an dieser Stelle: Überlege dir genau, ob du in Zukunft noch einen Aufkleber auf den Autolack kleben möchtest. Eine Alternative stellen die Randbereiche der Scheiben dar, wo sich die Klebefolie auch nach längerer Zeit noch rückstandslos entfernen lässt.

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Sönke Brederlow ist Rennfahrer, Journalist und Fahrzeugingenieur. Der 32-Jährige arbeitet als freiberuflicher Texter und ist als aktiver Rennfahrer und Fahrercoach tätig. Er hat ein abgeschlossenes Bachelorstudium der Fahrzeugtechnik, was bei der täglichen Arbeit hilfreich ist.

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