Hast du schon einmal vom Autohersteller BYD gehört? Vermutlich nicht. Und das, obwohl BYD nach Tesla und SAIC (auch ein asiatischer Autobauer) der weltweit drittgrößte Hersteller für Elektroautos ist. Damit liegt der chinesische Hersteller noch vor Toyota, Volkswagen & Co. Nun kommt der Autohersteller BYD auch nach Deutschland. Wir verraten, was du über BYD wissen solltest.

Hinter dem Autohersteller BYD (für „Build your Dreams“) steckt ein Hightech-Unternehmen aus China, das im Februar 1995 gegründet wurde und sich von Beginn an auf die technologische Entwicklung von umweltfreundlichen Innovationen konzentrierte. Dazu gehören nicht nur emissionsfreie Elektroautos, sondern auch Busse, Transporter oder Gabelstapler. Damit erreicht der Autohersteller BYD bei den elektrifizierten Autos in China einen Marktanteil von 15 Prozent.

Kurzum: Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich BYD zu einem der Marktführer im Bereich der neuartigen Energien. Derzeit beschäftigt das Unternehmen rund 230.000 Mitarbeiter, davon 35.000 Ingenieure bzw. Techniker. Dabei gehörten die Elektroautos gar nicht zum ursprünglichen Fokus.

Erst im Jahr 2004 stellte der Autohersteller BYD mit dem „ET“ das erste eigene Elektroauto vor, das jedoch auf Anhieb zum Erfolg wurde. Mittlerweile hat das Unternehmen weltweit mehr als eine Million elektrische Personenkraftwagen produziert. Allein in der ersten Jahreshälfte 2022 verkaufte BYD mehr als 630.000 Fahrzeuge, was einem Plus von 324,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das sind beeindruckende Zahlen, zumal Tesla im selben Zeitraum lediglich 563.987 Modelle verkaufte.

Autohersteller BYD plant Deutschland-Start

In Kürze erobert der Autohersteller BYD auch Europa. Im Herbst 2022 wird der erste Standort im dänischen Kopenhagen eröffnet. Der deutsche Marktstart ist für Oktober 2022 geplant und erfolgt in Zusammenarbeit mit der schwedischen Hedin Mobility Group. Der Plan ist, ein weitreichendes Händlernetz aufzubauen. Wo der erste Standort in Deutschland entsteht, ist allerdings noch offen.

Sicher ist jedoch, dass hierzulande vor allem das SUV-Modell „Tang“ verkauft wird. In China ist das Auto bereits seit 2018 erhältlich, in Norwegen erfolgt der Testverkauf seit 2021. Der Preis liegt umgerechnet bei etwa 60.000 Euro. Hinzu kommen die Business-Limousine „Han“, der Kleinwagen „Dolphin“ und die Mittelklasse-Limousine „Seal“, die vor allem dem Tesla Model 3 Konkurrenz macht.

Zu den wichtigen Besonderheit gehört, dass BYD auch die Akkus selbst produziert, während sich die deutschen Autohersteller in der Regel zuliefern lassen. Bei einigen Modellen kommen LFP-Akkus (Lithium-Eisenphosphat) zum Einsatz. Diese Batterien, von BYD als „Blade Battery“ bezeichnet, haben eine höhere Energiedichte und gelten im Vergleich zu Lithium-Ionen-Akkus als sicherer.

Übrigens: In Deutschland ist BYD strenggenommen keine Neuheit. Das Unternehmen produziert in Ungarn schon seit längerer Zeit Elektrobusse, die auch hierzulande zum Einsatz kommen. Zu den ersten Kunden gehören unter anderem die Deutsche Bahn. Auch Flixbus testet die elektrischen Busse bereits auf europäischen Strecken. Nun folgen die Elektroautos.

Sönke Brederlow ist Rennfahrer, Journalist und Fahrzeugingenieur. Der 32-Jährige arbeitet als freiberuflicher Texter und ist als aktiver Rennfahrer und Fahrercoach tätig. Er hat ein abgeschlossenes Bachelorstudium der Fahrzeugtechnik, was bei der täglichen Arbeit hilfreich ist.

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